Der Krieg

von Eurich Lobenstein

Alle sind entsetzt; Gewaltanwendung von Mächten, denen man bisher den Willen zum Frieden unterstellt hatte, war unvorstellbar; jedenfalls so, als ob Krieg in Europa nicht mehr möglich sei: die „Russen“ hatten sich kampflos aus der DDR zurückgezogen, hatten eine Reihe von Sowjetstaaten in die Unabhängigkeit entlassen, haben zugesehen, wie die NATO die Verhältnisse in Jugoslawien neu organisierte und schienen unendlich friedlich zu sein. Aber was ist Krieg? Clausewitz schreibt, er sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Und genau hier haben wir es: man hat in Europa überhaupt darauf verzichtet, Politik zu machen, egal ob mit diesen oder mit „anderen“ Mitteln. Die Katalanen haben ihren eigenen Staat nicht bekommen; die Engländer dagegen   – sie sind aus der EU ausgetreten –    hatten den Schotten eine solche Chance eingeräumt, aber aus Angst, als souveräner Staat erst einmal nicht zur EU gehören zu können, haben sie für den Verbleib bei Britannien gestimmt. Sehr europäisch sind diese Schotten. Wahrscheinlich wären sowohl die Katalanen als auch die Schotten heute noch EU-Länder, auch als souveräne Staaten. Die EU hat sich zu einem Moloch entwickelt, wie er einst das Hl. Römische Reich deutscher Nation war. Ein äquilibriertes System, das wie ein Kartenhaus keine Strukturänderungen (v)erträgt.  Weiterlesen

Der Größenwahnsinnige – Der Ukraine-Konflikt

Putin hat geglaubt, dass er alles besser weiß. Er war sicher, dass er ein genialer Stratege und ein gottbegnadeter Taktiker sei. Er hat sich aber genial geirrt. Und man muss ihn nicht auf eine Psychiater-Couch legen, um zu erkennen, dass er in Not ist. Nach 18 Tagen Krieg in der Ukraine ist eines jedenfalls klar: Vladimir Putin hatte keinen Plan B, und er hat auch keine Pläne für einen Ausgang vorbereitet. Aber das wundert auch niemanden, denn vor Macht betrunkene Diktatoren sind überzeugt davon, dass sie immer recht haben, und sie sind nicht bereit und in der Lage andere Meinungen anzuhören oder gar zu akzeptieren. Wobei es natürlich solche Meinungen kaum gibt, denn die Fachleute in seiner Umgebung sagen nur das, was er hören will.

Putin hat folgende Fehler gemacht: Er hat ernsthaft geglaubt, dass die russische Armee moderner und professioneller geworden ist. Aber das war offensichtlich nicht der Fall. Russland hat sich nicht von der sowjetischen Doktrin befreit, in der die Berichte der Verantwortlichen vor Ort auf Lügen aufgebaut sind. Putin hat tatsächlich geglaubt, dass er Kiew innerhalb von 48 Stunden erobern wird und hat keinen Widerstand seitens der Armee oder der zivilen Bevölkerung erwartet. Vor allem hat er den Präsidenten der Ukraine, Vladimir Selensky total unterschätzt. Er hielt ihn für einen „Schauspieler – Komödiant und Clown“ und war sicher, dass er als erster aus der Stadt fliehen wird. Er rechnete nicht damit, dass Selensky denselben Widerstand leisten wird, wie einst Winston Churchill und seinem Volk dieselbe Rolle spielen wird, wie seinerzeit Churchill für die Briten.  Weiterlesen

Zivilcourage kostet Mut

Anfang Februar 2022 hat die Menschenrechtorganisation Amnesty International einen Bericht veröffentlicht wonach Israel ein Apartheid-Staat sei. Der Bericht, für den vier Jahre recherchiert wurde, ist 280 Seiten lang und beschreibt detailliert die Art und Weise, wie die israelischen Behörden Apartheid ausüben. Sofort gab es von allen Seiten Kritik, besonders von denjenigen, die keine Ahnung hatten aber eine feste Meinung, dass das nicht stimmt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Dabei war der Vorwurf keine Überraschung. Schon die israelischen Organisationen Be´Zelem und Human Rights Watsch haben unlängst dasselbe behauptet, was aber keinen solchen Protest hervorgebracht hat. Die UNO-Resolution 3379 vom 10. November 1975 bezeichnete den Zionismus als eine Form des Rassismus. Die Resolution wurde mit 72 zu 35 Stimmen bei 32 Enthaltungen angenommen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Ostblocks wurde die umstrittene Resolution am 16. Dezember 1991 von der UN-Generalversammlung zurückgenommen (Resolution 46/86). Nach Verlautbarung des israelischen Außenministeriums habe Israel seine Teilnahme an der Madrider Friedenskonferenz 1991 von der Rücknahme der Resolution abhängig gemacht. Und so wie damals Druck auf die UNO ausgeübt wurde, wird auch heute versucht den Bericht von Amnesty International zu diskreditieren bis er (hoffentlich nicht) zurückgenommen wird.

Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anna Frank, spielt in der „Zeit“ von heute den Dr. Jeckyl und gleichzeitig Mr. Hyde. Er kritisiert Israels Rassismus und ignoriert Israels Apartheid. Ein Staat ist aber dann ein Apartheidstaat, wenn Ungerechtigkeiten Teil einer vorsätzlichen Strategie sind, die auf die rassistische Vorherrschaft einer Gruppe über eine andere abzieht. Er sieht sie nicht, weil er sie nicht sehen will oder kann, weil sein innerer Zionismus doch fester und stärker ausgeprägt ist als sein gespielter Liberalismus. Hunderte und tausende von Israelis, darunter angesehene Journalisten, Professoren, Künstler und gewöhnliche Leute wissen, dass in Israel Apartheid herrscht, weil sie diese tagtäglich erleben. Einige schämen sich, wie Barnboim, andere sind wütend wie Moshe Zuckermann und einige protestieren schweigend, aber wer Unrecht schweigend duldet, hat es mitverschuldet.  Weiterlesen

Ist Dr. Josef Schuster größenwahnsinnig geworden?

von Eurich Lobenstein

Das sagt Wallenstein bei Schiller. Und wie erzählt man es seinen Kindern? Diese alte Frage, die spanische Realität „ad usum delphini“ darzustellen, ist nach wie vor aktuell. Antisemitismus, Holocaust, Apartheit, Israel, Adolf Hitler, all das „ad usum delphini“ will zur Befriedigung des Informationsbedürfnisses eines Kindes, aber ebenso zur Erinnerungserhaltung eines intellektuell ermüdeten Volkes, abgehandelt werden. Empörungsschreie? Nein, aber erstes Murren: Ist unser Volk wirklich intellektuell ermüdet?

Eins ist ganz offensichtlich: wenn Leute wie Franziska Giffey Regierende Bürgermeisterin (d.h. sonst Ministerpräsidentin) von 3 Millionen Berlinern werden kann, wenn eine Ursula von der Leyen, eine Annegret Kramp-Karrenbauer oder eine Christine Lamprecht en passant Verteidigungsministerinnen werden und eine Annalena Baerbock Außenministerin durch die Welt reist, alles natürlich alternativlos, dann stimmt etwas nicht mehr im Lande. Es gibt keine besseren als diese Damen von Welt, weil sich keine Besseren mehr für diese Ämter interessieren. Im Alten Rom mussten zuletzt die Leute gezwungen werden, Ämter in der staatlichen Verwaltung zu übernehmen. So schlimm ist es bei uns noch nicht. Oder doch schlimmer? Hätte sich der Kaiser mit einer Annalena Baerbock zufrieden gegeben, wie es der Souverän von heute hinnimmt?  Weiterlesen

Phrasen zum Antisemitismus

von Eurich Lobenstein

Das sicherste Mittel, Antisemit zu werden, ist ein Abonnement der Jüdischen Allgemeinen (JA). Die theoretischen Apologeten des Judentums sind praktische Antisemitenmacher. Die JA berichtet in einer diffusen Sprache; so etwa am 08.02.2022:

Trauer um Rabbiner Henry G. Brandt

Der langjährige Vorsitzende des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit starb im Alter von 94 Jahren…..Er hinterlässt eine große Lücke. Der Zentralrat der Juden trauert…..

Das klingt sehr würdevoll, aber nur einen Augenblick lang. Denn schnell fragt man sich wie es möglich sein könne, dass ein derart alter Mensch eine Lücke hinterlassen kann? Sie hätte längst besetzt sein müssen.

Und genau so ist es: Brandt hatte sich längst in die Schweiz zurückgezogen. Er hinterlässt keine Lücke. 2004 war Brandt noch zum Vorsitzenden der nichtorthodoxen Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK) gewählt worden und nahm das Amt bis 2019 wahr.  Simultan berief ihn die neu verfasste strömungsübergreifende Deutsche Rabbinerkonferenz 2005 zu ihrem Gründungsvorsitzenden. Was sind das für Manöver? Die Allgemeine Rabbinerkonferenz (ARK) ist ein Gremium des Zentralrates der Juden in Deutschland, die Rabbiner und Rabbinerinnen, die sowohl in jüdischen Einheitsgemeinden als auch in liberalen jüdischen Gemeinden in Deutschland tätig sind, an einen Tisch bringt. Die Deutsche Rabbinerkonferenz (DRK) war zuvor (2004) als der Zusammenschluss aller Rabbiner gegründet, die entweder in einer dem Zentralrat der Juden in Deutschland angehörenden Gemeinde amtieren oder einem Landesverband des Zentralrats angehören. Auf www.zentralratdjuden.de wird die Deutsche Rabbinerkonferenz gar nicht mehr unter Institutionen / Rabbinerkonferenzen gelistet. Die DRK war als Dachverband der

Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland (ARK) und der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland (ORD) geplant. Der Vorsitz wechselte zwischen einem Vertreter der ORD und der ARK, wobei die jeweils andere Organisation den stellvertretenden Vorsitzenden stellte.  Weiterlesen

Annalena Baerbock reist nach Israel

Sehr geehrte Frau Außenministerin,

meine besten Wünsche begleiten Sie bei ihrem Antrittsbesuch in Jerusalem. Ein solcher Besuch ist keine leichte Aufgabe, weil Sie nicht nur die Juden in Israel besuchen, sondern auch die sechs Millionen durch die Nazis ermordeten Juden im Gepäck haben, und die Palästinenser, die heute die Juden der Juden sind. Jede dieser Gruppen hat aber Rechte und eigene Vorstellungen über die Lösung des Konflikts.

Einige Ihrer Vorgänger haben Israel als erstes Land besucht. Sie haben zugewartet und dafür Ihre Gründe gehabt. Sie wollten offensichtlich nicht nach Yad Vashem gehen und die Reden anhören, die Sie davon überzeugen sollten, dass Deutschland und Israel die gleichen (moralischen) Werte haben.

Das ist nicht der Fall. Deutschlands moralische Basis ist heute das Grundgesetz mit seinem erhabenen Artikel 1, Absatz 1, der lautet: Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Vor einigen Tagen hat Amnesty International einen über 200 Seiten umfassenden Bericht veröffentlicht, in dem Israel bezichtigt wird, in den Palästinensergebieten ein Verbrechen gegen die Menschheit zu begehen – Apartheid. In dem Report heißt es, Israel übe gegenüber den Palästinensern sowohl in Israel selbst als auch in den besetzten Gebieten ein „System der Unterdrückung und Herrschaft“ aus. Dazu gehören die Beschlagnahmung von Grund und Boden, unrechtmäßige Tötungen sowie drastische Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Man verwende den Begriff „Apartheid“ in seinem völkerrechtlichen Sinne. Können Sie – als Grüne, Völkerrechtlerin und Menschenrechtlerin – Apartheid rechtfertigen?  Weiterlesen

Jud Kleinfeld

von Eurich Lobenstein

„Arte“ strahlte am 6.2.22. zum 80-jährigen Geburtstag von Al Pacino den Film „Carlitos Weg“ aus, den man genauso gut „Jud Kleinfeld“ hätte etikettieren können. David Kleinfeld (gespielt von Sean Penn) als zwielichtiger jüdischer Anwalt holt den Mörder Carlito Brigante wegen mehrerer Verfahrensfehler nach fünf Jahren aus dem Knast. Wer den Juden in Kleinfeld nicht aus dem Namen folgern kann, erfährt dessen jüdische Abstammung aus dem Mund des alten Mafiabosses Taglialucci:

„ich hasse Sie nicht, weil Sie Jude sind, sondern ein kleines Stück Scheiße“

WIKIPEDIA gibt den Inhalt des Films wieder:

„Carlito bedankt sich überschwänglich bei Anwalt Kleinfeld. Durch alte Kontakte Carlitos zur organisierten Kriminalität konnte Kleinfeld sein Anwaltsgeschäft ausbauen. Carlito will nach seiner Haftentlassung aus dem kriminellen Geschäft aussteigen und ein neues Leben in der Karibik als Autovermieter beginnen. Anwalt Kleinfeld zieht ihn aber immer wieder in die Welt des Verbrechens zurück. Kleinfeld wird von dem auf einem Gefängnisschiff inhaftierten Mafiaboss Taglialucci genötigt, dessen Flucht zu organisieren. Taglialucci kann das von Kleinfeld verlangen, weil ihm dieser eine Million Dollar unterschlagen hat, anstatt sie zur Bestechung von Richtern und Geschworenen zu verwenden. Kleinfeld bittet Carlito, ihn bei der Flucht des Mafiabosses zu helfen. An der Befreiungsaktion nimmt auch der Sohn des Bosses Frankie teil. In der Nacht läuft zunächst alles nach Plan, doch Kleinfeld zieht Taglialucci nicht aus dem Wasser, sondern erschlägt ihn, nachdem er zuvor dessen Sohn Frankie hinterrücks getötet hatte, während sich Carlito noch um die Bergung des Mafiabosses kümmerte ….“

Schon der Film „Es war einmal in Amerika“ spielt im jüdischen Gangstermilieu. Wenn man die Offenheit vergleicht mit den Mühen unserer Regierungsjuden und ihrer Adlati von Antisemitismusbeauftragten, andere Filme unter Verschluss zu halten, dann versteht man die jüdische Welt nicht mehr. „Hollywood“ ist eigentlich in jüdischer Hand. Mit Carlitos Weg übertreffen die Herrschaften Veit Harlans Film Jud Süß bei weitem. Jud Süß ist kein Verbrecher im klassischen Sinn wie David Kleinfeld geworden, sondern ein moderner Ökonom geblieben, der auf einen Staatsstreich in Württemberg zusteuert. Seine Geschichte ist historisch, die Gestalt des Jud Süß, gespielt von Ferdinand Mariam ist edel.  Barbara Gerber hat sie im Wesentlichen bestätigt. Leon Feuchtwangers Jud Süß Roman und dessen Verfilmung (mit Conrad Veith) sind unhistorisch und viel geeigneter, Antisemitismus zu fördern: In einer Szene kritisiert der unhistorische Kabbalist Gabriel den Jud Süß, dass er offen Einfluss auf den Herzog nehme; er wirke im Verborgenen. Das entspricht ganz den Rezepten der „Weisen von Zion“. Aber unsere Juden merken das nicht. Was merken sie überhaupt, fragte sich von Eva G. Reichmann (in: Flucht in den Hass). In einer „Filmanalyse“ von Wolfgang M. Schmitt kann man den größten Unsinn über die Jud Süß Filme erfahren, warum der eine Film antisemitisch, der andere es dagegen nicht sei. Fakt ist, Harlan hat die Szenen-Ideen des nicht-antisemitischen Films (z.B. das Kartenspiel) übernommen und seine Gegenspieler, den Proto-Nazi „Faber“ als albernen Idealisten und den Landschaftskonsulenten Sturm als spießigen Patriarchen hingestellt, den Jud Süß dagegen als Mann von Welt von Ferdinand Mariam spielen lassen. Identifiziert sich der Deutsche immer noch mit dem Amalgam von Spießigkeit und Patriarchalismus von Faber und Sturm?

Und genau das ist es: man kann es heute wieder erkennen: Der deutsche Mensch sieht im Mann von Welt (Marc Zuckerberg), in dem Mitbürger, der in seiner Wohngemeinde keine Wurzeln hat (Kristina Söderbaum: „Hat er denn keine Heimat?“), im Juden, der rechnen kann (Soros), auch heute noch das Böse. Nur sind unsere Juden von heute weder Leute von Welt (Josef Schuster) noch können sie rechnen. Sie applaudieren dem Film „Jud Kleinfeld“, merken nicht, dass nur das Etikett (Carlito…) den Antisemitismus verdeckt,  und halten historische Filmkunst unter Verschluss. Sie fechten gegen alte Straßennamen an, hören Wagner-Musik und wollen den Richard Wagnerplatz umbenennen. Aber wie? Wissen sie auch nicht. Aber hier gäbe es bessere Bezüge als solche „Heimatverlorenen“  zu Golda Meir: Es gibt weder in Berlin noch sonst wo in Deutschland eine Simon Dubnow Straße, geschweige denn einen so benannten Platz. Auch die großen Denker Georg Jellinek und Carl Loewenstein werden nicht geehrt; aber Mercèdes Jellinek, die Tochter des Autohändlers Emil Jellinek, Enkelin eines Rabbiners, ist als Ikone der Autoindustrie in Heidelberg straßennamentlich bedacht. Das weiß natürlich auch niemand, weil die Jellineks marranische Beziehungen hatten. Und Adolf Hitler konnte offiziell ein Fan der Marke Mercedes bleiben. Das ungefähr ist der geistige Dschungel, in dem Leute wie Schuster, Klein und Pipapo ihr Dschungelcamp haben, von wo aus sie Antisemitismus bekämpfen wollen. Das wird eine ewige Life-Show bleiben.

Sascha Lobo – ahnungslos und ideologisch verblendet

von Franz Piwonka

Sehr geehrter herr lobo,

ich frage mich, warum und vor allem für wen sie den artikel geschrieben? Wenn man öffentlich politische position bezieht, dann doch nur deswegen, damit es darüber einen diskussionsprozeß gibt, was nur möglich ist, wenn es dazu kontroverse positionen gibt. wie aber soll diese auseinandersetzung stattfinden, wenn man selbst so extreme positionen bezieht, daß der öffentliche widerspruch lediglich noch einmal als bestätigung der eigenen auffassung vom antisemitismus ihrer kontrahenten fungiert und man sich so nur um sich selbst dreht. Wen also möchten sie überzeugen, natürlich niemand, da der kontrahent  nur als bestätigung der eigenen weltsicht fungiert. Warum also haben sie diesen artikel geschrieben? Zur selbstbestätigung? Sie haben somit gar keinen wahrheitsanspruch, denn dieser kann sich nur in der kontroversen auseinandersetzung profilieren.

daß sie alter ego für ihre zwecke mißbrauchen, geht auch daraus hervor, daß sie selbst vor verschwörungstheoretischen vorstellungen nicht gefeit sind, denn die artikulation  israelkritischer bzw antizionistischer ist für sie lediglich vorwand für ganz andere absichten, nämlich judenhass und damit antisemitismus. Der kritiker ihrer position verbirgt nämlich nur sein wahres gesicht. Das ist einer der billigsten entlarvungstricks, denn diese unterstellungslogik  kann ich für jede denkbare  kontroverse position völlig beliebig deshalb anwenden, weil ich sie gar nicht begründen muß. Genau genommen handelt es sich hier um ein argumentum ad personam.  Weiterlesen

Sascha Lobo – der unwissende Spiegel-Irokese

Wann schreibt Sascha Lobo einen ähnlich „fundierten“ Artikel über seine Stammesbrüder?

Ich habe schon 2016 in meinem Buch DIE ANTISEMITENMACHER behauptet, dass die deutsche Antisemitismus-Debatte hysterisch sei und voller aufgeregter Witzfiguren wie Sascha Lobo, mit seiner lächerlichen Irokesenfrisur, zur Zeit die größte Sumpfblüte in dieser Debatte ist. Die Israel-Lobby und die diversen Antisemitismusbeauftragten haben den Antisemitismus so sehr versaut, dass jeder heute Antisemit sein kann, ohne sich schämen und irgendwelche Nachteile befürchten zu müssen. In der Tat hat Lobo recht, wenn er schreibt, dass der Ruf des Antisemitismus arg gelitten hat. Antisemiten fürchten sich heute nicht mehr, ihre Botschaften mit echten Namen zu unterschreiben, und wenn für Lobo, Klein, Knobloch, Becker und diverse andere Zeitgenossen selbst Juden und Israelis Antisemiten sind, dann braucht sich Otto Normalverbraucher nicht mehr zu genieren. Allerdings wissen all diese kruden und brutalen Philosemiten nicht, was Antisemitismus ist und bezeichnen jeden, der Israels Politik auch nur geringfügig kritisiert einen Antisemiten, sodass es inzwischen eine Ehre sei in dieser ehrenvollen Liste aufgenommen und genannt zu werden. So könnte man Müllers Milch-Slogan umwandeln in: Alles Antisemiten, oder was?

Und weil es Deutschland, wie Lobo behauptet, am wenigsten an unterschiedlichsten Antisemitismen mangelt, hat er jetzt auch noch den „Woke-Antisemitismus“ erfunden, der uns wahrlich noch gefehlt hat. Danke Lobo. Und der Spiegel, diese äußerst ambivalente Magazine, war sich nicht zu schade, ihn darüber schreiben zu lassen. Für Lobo ist „die vielleicht größte stinkende Blüte im 21. Jahrhundert der Israel-bezogene Antisemitismus.“ Für mich könnte er der größte stinkende Antisemit sein, wenn man davon ausgeht, dass Philosemiten wie er nur Antisemiten sind, die Juden lieben.  Weiterlesen