Reuven Rivlin bekämpfe Israels Rassismus!

Vielleicht sollte sich Reuven Rivlin zunächst auf sein eigenes Land konzentrieren und vor der eigenen Tür kehren. Rassismus, den er zu Recht als genauso verbrecherisch bezeichnet wie Antisemitismus, kann er in seinem eigenen Parlament finden, wenn man allein an die neue Justizministerin Schaked denkt, die die Ermordung aller palästinensischen Mütter, in der Knesset gefordert hat.

Rivlin sollte weniger nach Rassismus in Deutschland Ausschau halten, als den Rassismus in der israelischen Gesellschaft kritisieren und besonders den Rassismus im israelischen Parlament und Regierung. Es reicht nicht, immer wieder mit dem Zeigefinger auf andere zu zeigen, um von sich selber abzulenken. Israel wird ja von einem rassistischen Ministerpräsidenten geführt, der seinen Rassismus noch nicht einmal versteckt, sondern offen und stolz vor sich her trägt.

Auch Rivlin selbst wird nicht müde zu behaupten, dass er gegen eine Zwei-Staaten-Lösung ist. Das kann doch nur bedeuten, dass er für einen Apartheid-Staat plädiert. Auch ich bin grundsätzlich gegen eine Zwei-Staaten-Lösung, wenn es eine gerechte und faire „Ein-Staat-Lösung“ gäbe, in dem alle Bürger gleichberechtigt wären. Da davon kaum auszugehen ist und Rivlin nicht der Mann ist, der dafür sorgen würde, finde ich eine Zwei-Staaten-Lösung als die einzige, natürliche und gerechte Lösung des Konflikts. Dafür ist auch Bundeskanzlerin Merkel, die sich aber merk(el)würdigerweise weigert, Palästina als selbstständigen, freien und souveränen Staat anzuerkennen. So wenig ich Israels Politik verstehe, noch weniger verstehe ich Merkels Politik. Sie ist ungerecht, völkerrechtswidrig und gegen die UN-Resolution gerichtet, die zwei Staaten vorgesehen hat und immer noch vorsieht. Wann will Merkel Palästina endlich anerkennen? Wenn es komplett von Israel verschluckt sein wird?

Hier hilft kein Zögern mehr, sondern nur noch den „Gordischen Knoten“ durchzuhauen, wie es einst Alexander der Große getan hat. Es existiert noch eine andere Überlieferungsvariante von Arrian, der sich auf den Alexander begleitenden Aristobulos von Kassandreia beruft, dem zufolge Alexander den Knoten durch Schläue gelöst haben soll. Es heißt, er habe erkannt, dass er nur den Deichselnagel herauszuziehen brauche, damit er das Joch wegziehen könne. Wo bleibt denn die so viel gerühmte „Schläue“ unserer Kanzlerin?

Die moralischste Armee der Welt

von Gideon Levy

Die Uniform ist dieselbe. Es ist die Uniform derer, die im vergangenen Sommer Hunderte von Häusern, Schulen und Krankenhäuser in Gaza in die Luft gesprengt haben. Es ist die Uniform derer, die regelmäßig Steine werfende Teenager, Kinder und friedliche Demonstranten im WJL erschießen. Es ist die Uniform derer, die jede Nacht in Häuser eindringen, die Bewohner brutal aus den Betten ziehen, oft genug nur, um sie grundlos, nur politisch motiviert festzunehmen. Es ist die Uniform derer, die die Bewegungsfreiheit der Bürger in ihrem eigenen Land verhindern. Es ist die Uniform derer, die ein gesamtes Volk seit Jahrzehnten missbrauchen. Die Teufelsarmee in Palästina wurde zu Heilsarmee in Nepal.

Die Israelischen Rettungsteams sind sicher voller guter Absichten. Die Reservisten unter ihnen haben alles stehen und liegen gelassen, um  die Teams zu verstärken. Sie sind gute Menschen, die den Nepalesen und Israelis vor Ort helfen wollen. Es ist schon berührend, zu sehen, wie ein Frühchen von einem IDF Soldaten in Sicherheit gebracht wird.  Weiterlesen

Es lohnt sich, anständig zu sein

Schapira-HafnerSo viel Zynismus, Häme, Selbstgerechtigkeit, Überheblichkeit, Dummheit, Ignoranz, Unwissen, Beleidigungen und Diffamierung, sich über Opfer lustig machen, halbe Wahrheiten und ganze Lügen, Verschweigen von Tatsachen, Verwechselung zwischen Heilung und Heiligung, Verhöhnung von Journalisten und Experten, Bemitleidung Israels als dasjenige Land, das vermeintlich für die deutsche Schuld zahlt und Verhöhnung der Palästinenser, die in der Realität diejenigen sind, die tatsächlich für die deutsche Schuld bis heute noch zahlen, mit dem Verlust ihrer Heimat; „Nibelungentreue“ zu Israel, Anmaßung und Starrsinn, Scheinheiligkeit, leibhaftige böse Aggressivität gegenüber „Israelkritiker“, herumlaufen mit einem Ghetto im Kopf und mit Schaum vor dem Mund, irrational und voller Widersprüche, dämonisch und voller Selbstmitleid, infantile Verfälschung der Geschichte indem man zum Beispiel behauptet, die Israelis hätten „fast flehentlich die Araber (1948) beschworen Haifa nicht zu verlassen und immer wieder zu behaupten: „Israel ist ein Wunder und ein Symbol für Freiheit“. Fragt sich nur für wen? Für die Palästinenser sicherlich nicht.

Schapira fragt ob Jürgen Todenhöfer wegen seiner berechtigten und notwendigen Kritik an Israels Politik „statt nach Doppelherz zu Chrystal Meth gegriffen hat“. Bei Todenhöfer weiß ich es nicht. Schapira und Hafner haben aber offensichtlich mehrere Portionen davon geschluckt oder Haschisch geraucht, bevor sie ein solches Machwerk geschrieben oder sich diktieren ließen.  Weiterlesen

Israel ist an allem Schuld

Schapira-HafnerIch kann mir nicht vorstellen, dass das Buch „Israel ist an allem schuld“ tatsächlich von zwei mitteleuropäischen, deutschen Publizisten geschrieben worden ist. Ich vermute vielmehr es handelt sich um eine ähnliche geheime Operation des israelischen Hasbara-Ministeriums, wie 1969 das Erscheinen des Buches „Die Geschichte des PG 2633930 Kiesinger“ war.  Als Autorin outete sich damals Beate Klarsfeld, die sich einen Namen gemacht hat, als sie den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger im Bundestag geohrfeigt hatte. In Wirklichkeit ist das Buch aber in Ost-Berlin bei der Stasi geschrieben und mit Dokumenten aus dem Stasiarchiv angereichert worden. Selbst ich, als ich 1969 das Buch im Melzer Verlag veröffentlicht habe, konnte nicht wissen, woher das Manuskript stammt, zumal Beate Klarsfeld es mir persönlich übergeben hatte. Ich habe es erst 20 Jahre später, nach der Wende erfahren.

Da ich aufgrund dieser Erfahrung weiß, dass so etwas möglich ist, kann ich mir auch vorstellen, dass das Buch von Esther Schapira und Georg M. Hafner in der deutschen Abteilung des riesigen Propaganda-Ministeriums in Jerusalem geschrieben wurde. Die beiden Autoren, die  schon öfters bewiesen haben, dass sie, wie es Rafael Seligmann kürzlich in der „Jüdischen Allgemeine“ ausgedrückt hat, „ohne Wenn und Aber hinter Israel“ stehen, meinten wohl, sie seien das dem Judenstaat schuldig. Schapira als Halbjüdin, Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter, fühlte sich offensichtlich verpflichtet, päpstlicher zu sein als der Papst, und Hafner, als nichtjüdischer Philosemit, wollte auch zeigen, dass er für jede Schandtat zu haben ist, wenn es darum geht, Israel zu unterstützen.  Weiterlesen

Die Sayanim – Schattenkrieger des Mossad

von Ludwig Watzal

Cohen_SayanimDie Sayanim stellen weltweit die „fünfte Kolonne“ des Mossad und des Zionismus dar. Das Buch des französischen Schriftstellers Jacob Cohen beschreibt erstmalig das Schattenreich des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, das weltweit über mehrere Millionen von Inoffiziellen Mitarbeitern (IM) verfügt. Von solch einer Schattenarmee kann jeder Geheimdienst nur träumen. Das Buch ist all jenen gewidmet, die für Gerechtigkeit in Palästina kämpfen.

Der Autor zitiert zu Beginn vier völlig unterschiedliche Stimmen. So schreibt Marc Aron, Präsident des B’nai B’rith Frankreichs, in: B´nai B´rith Journal, Juni 1988: „Die einzige Frage, die wir uns stellen sollen, ist zu wissen, wie wir Israel helfen können.“ Und Victor Ostrovsky in seinen 1990 erschienen Mossad-Buch zeigt das ganze Ausmaß dieser Geheimarmee auf: „Paris besitzt auch seinen Anteil an Sayanim, freiwillige jüdische Hilfskräfte aus allen Himmelsrichtungen…Run S. hat uns über ein auf der Welt einzigartiges Netzwerk unterrichtet, das die Kraft des Mossads ausmacht… Wir verfügen über eine Reserve von Millionen von Juden außerhalb Israels Grenzen… Dieses System erlaubt es dem Mossad, mit einem mageren Stab von Kernarbeitern zu funktionieren. Stellen Sie sich vor, dass eine Antenne des KGB mindestens hundert Personen beschäftigt, wo der Mossad nur sechs oder sieben braucht“. Und der Ex-Mossad Chef Meir Amit „verstand sehr schnell, dass seine Katsas Unterstützung auf ihrem Missionsterrain benötigen. Aus diesem Grund entwickelte er das Netzwerk der Sayanim, freiwillige jüdische Kollaborateure… Der Sayan akzeptierte in letzter Instanz eine noch fundamentalere – und fast mystische – Treuepflicht gegenüber Israel“, schreibt Gordon Thomas in seinem Buch „Die Mossad-Akte„. Und Michel-Meir Knafo schreibt in „LE MOSSAD et les secrets du réseau juif au Maroc 1955-1964“: „Ankunft in Marokko 1954 der ersten Delegation des Mossads…Er hatte den Auftrag, Marokkos Juden heimlich nach Israel zu bringen…Nach und nach taucht die Untergrundorganisation auf, in deren Reihen sich Hunderte Juden engagieren.“  Weiterlesen

Palästina-Konferenz 2015

Zum „Widerstand gegen Pro-Hamas-Tagung“ forderte am 17. April 2015 die „Jüdische Allgemeine“ und zeigte unter dieser Überschrift ein martialisches Bild von vermummten Gestalten, die eine Axt in der rechten Hand halten. Wohl um alle Juden auf der ganzen Welt, oder zumindest alle Juden in Deutschland zu köpfen. Der „Tagesspiegel“ folgte ein Tag später mit der Überschrift: „Hamas-Anhänger wollen in der Berliner Arena tagen“. Und so blies, angeführt von der „Jüdischen Zeitung“ die gesamte Berliner Presse, mit wenigen Ausnahmen (Freitag, Junge Welt) zum Angriff auf eine Tagung, über die, die Berliner Morgenpost am 26. April 2015 geschrieben hat: „Wer erwartet hatte, die Gewalt des Nahostkonflikts am Spreeufer zu erleben, wurde eines besseren belehrt. Denn bei der 13. Konferenz der Palästinenser in Europa blieb es friedlich.“ Steckt da zwischen den Zeilen nicht noch das unausgesprochene Wort: leider?

Unbegreiflich ist die Hetze der konservativen Presse, der Jüdischen Zeitung und der diversen Parteien, besonders der Grünen, die vom widerlichen Volker Beck vertreten wurden, wenn man den Jahresbericht des Verfassungsschutzes kennt, und ein Bundestagabgeordneter, der sich bestens in den Rechten der Schwulen und auskennt, sollte es kennen, in  dem es heißt: „Es gibt in Berlin 70 Hamas-Anhänger, bundesweit sind es 300. Die Anhänger dieser Organisation verhalten sich in Deutschland in der Regel zurückhaltend und gewaltfrei“, so die Einschätzung der Behörde. „Sie halten sich mit martialischen Aussagen weitgehend zurück, rufen nicht zur Gewalt oder zum bewaffneten Kampf auf und betonen stattdessen die Rechte der Palästinenser auf Selbstbestimmung sowie auf Rückkehr.“  Weiterlesen

Führung der Linkspartei kuscht vor Israellobby

von Renate und Frank Dörfel

Brief an den Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Gysi,

im Vorfeld einer Tagung in der ARENA Treptow, am vergangenen Samstag, einer Tagung palästinensischer Organisationen, die sich mit dem Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge in ihre Heimat beschäftigte, hat es eine erschreckende Pressekampagne gegeben, die diese Tagung mit der Hamas in Verbindung brachte.  Die zum Teil absurden, verleumderischen Vorwürfe, die da in den Medien erhoben wurden, sind Ihnen sicher bekannt. Gern schicke ich Ihnen aber auch eine Dokumentation der mir zugänglichen Texte.

Der Vorwurf, die Veranstalter der Tagung sympathisierten mit der Hamas, wird immer wieder erhoben, er bewirkte in der Öffentlichkeit offenbar wenig, wie an der verschwindend kleinen Zahl von Anti-Demonstranten vor den Toren der ARENA zu erkennen war.  Vielleicht ist die Öffentlichkeit ja politisch reifer als ihre Vertreter und weiß, dass die Verteufelung der Hamas eine Propagandamethode von Israel und seinen Anhängern ist, die mit der politischen Realität nichts zu tun hat. (Vielleicht sollte sich die Fraktion der LINKEn einmal ausführlicher mit der Hamas-Frage beschäftigen; Frau Prof. Helga Baumgarten von der Bir Zeit Universität bei Ramallah würde hier sicher gute Beiträge leisten können.) Der Hamas-Vorwurf in den Medien bewirkte aber immerhin, dass die Teilnahme von Politikern aus den Reihen der Linken-Fraktion unterblieb.  Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass hier seitens der Fraktionsspitze Druck ausgeübt worden ist auf Mitglieder der Fraktion, sich an dieser Veranstaltung nicht zu beteiligen.  Dieser Eindruck wurde noch genährt durch die Äußerung eines Redners bei der Gegendemonstration vor den Toren der ARENA, er habe soeben erfahren, dass auch die Fraktion der LINKEn im Bundestag sich der Verurteilung der Tagung angeschlossen habe, die durch die anderen Fraktionen im Bundestag ausgesprochen worden seien. Belege dazu wurden nicht genannt, in den Medien haben wir dazu auch nichts gefunden.  Weiterlesen

Zionistische Agitation gegen Palästinenser-Kongress in Berlin

von Ludwig Watzal

Die Zionistische Lobby in Deutschland hat zum wiederholten Male versucht, Andersdenkenden ihr Recht auf freie Meinungsäußerung streitig zu machen. In einer beispiellosen Hetzkampagne haben das Zentralorgan des Zentralrates der Juden in Deutschland – die „Jüdische Allgemeine „-, die Schmuddel-Blättchen des Springer-Konzerns, das American Jewish Committee (AJC) und andere zionistische Extremisten zusammen mit ihren deutschen Sayanim (Inoffizielle Mitarbeiter des Mossad) eine Veranstaltung zu torpedieren versucht. Gegenüber den zig-Tausenden von palästinensischen Teilnehmern, brachte die zionistisch-organisierte Massendemonstration nicht mehr als 150 Hanseln auf die Beine. Welcher Demokrat will sich schon mit einer ungerechten Sache – wie dem zionistischen Besatzungsregime in Palästina – gemein machen außer einigen verbohrten Zionisten und deren deutschen Philosemiten?

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Palästina-Kongress in Berlin – ein riesiger Erfolg

Salam Alaikuim, meine Damen und Herren, und als Mitglied der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, möchte ich es auch auf Hebräisch sagen: Shalom Aleichem.

Ich kann Ihren Schmerz um den Verlust der Heimat nachfühlen und auch ich empfinde die Pressekampagne gegen den Kongress beschämend. Ich bin nirgend Hetze und Aggressivität begegnet, habe nur fröhliche und glückliche Gesichter gesehen und bin mehr denn je der Meinung, dass die Berliner Presse sich bei ihnen entschuldigen muss. Sie wird es aber voraussichtlich nicht machen. Ich will es zumindest für den jüdischen Teil der Presse machen.  

Ich möchte mich bei der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland entschuldigen für die rassistischen Ausfälle des Zentralrats der Juden in Deutschland, und die beleidigenden und diffamierenden Worte eines, wie die Zeitung „der Freitag“ geschrieben hat, „dahergelaufenen Rechtsanwalts“, der übrigens Anwalt des einschlägig bekannten Henryk M. Broder ist. Hier übertrifft aber der Anwalt seinen Mandanten an Gehässigkeit, Rassismus, und die Jüdische Allgemeine und ihr Herausgeber Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, „entblöden sich nicht“, schreibt „der Freitag“ weiter, „übelste Hetze zu drucken“. Der Vorsitzende des Keren Hayessod Deutschland, eine aggressive rassistische, zionistische Organisation, der Berliner Rechtsanwalt Nathan Gelbart wirft angesichts des vermeintlichen Judenhasses der Organisatoren die Frage auf, „welchen Wert die Erinnerungsmoral in Deutschland hat, wenn mitten in Berlin Antisemiten und Mördern eine Plattform geboten wird.“

Es ist kein Jahr her, da hat der Zentralrat „Juden-Hass“ bei pro-palästinensischen Demonstrationen verurteilt. Islamophobie leistet sich der Zentralrat aber ohne sich zu schämen. Da ich davon ausgehen muss, dass sich Herr Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland nicht entschuldigen wird, möchte ich mich hier öffentlich für die rassistischen Ausfälle seiner Jüdischen Allgemeinen Zeitung entschuldigen. Weiterlesen