Zionistische Lobby gegen Palästinenser-Kongress in Berlin

von Arabische und Palästinensische Vereine in Berlin

Offener Brief an den Chefredakteur der „Jüdische Allgemeine Zeitung“ anläßlich eines verleumderischen Artikels  „Berlin – Widerstand gegen Pro-Hamas-Tagung. Politiker verurteilen Treffen des Palestinian Return Center scharf“ von Philipp P. Engel.

 Sehr geehrter Herr Kauschke,

mitten in der Vorbereitung unseres alljährlichen Kongresses müssen wir uns mit einer von Ihrer Zeitung begonnenen Kampagne gegen uns wehren. Es erfüllt uns mit Empörung und Trauer, dass auch Sie versuchen, unseren Kongress zu verhindern. Sie setzen Behauptungen in die Welt, die Sie weder belegen können noch wahrscheinlich selber glauben. Die Erstinformation zu Ihrem Beitrag stammt höchstwahrscheinlich von der Direktorin des Berliner AJC, dem American Jewish Committee, Frau Deidre Berger, die auch schon 2011 versucht hat, das jährliche Treffen der Palästinenser Europas in Wuppertal zu verhindern. Schon damals hat sie dieselben Behauptungen wenige Tage vor dem Ereignis an die Saal-Vermieter geschickt, wahrscheinlich  in der Hoffnung, diese würden sofort den Mietvertrag stornieren. So geschah es bekanntlich bei einer Veranstaltung im letzten Jahr zum Thema „Die vier Russell-Tribunale zu Palästina“. Damals waren es die üblichen Verhinderer, diesmal geben Sie sich als Stichwortgeber alle Mühe, uns zu diskreditieren.  Weiterlesen

Debunk the Zionist Mythological Narrative

by Ludwig Watzal

Miko Peled, the son of general Matityahu Peled and author of the highly acclaimed book „The General’s Son„, destroys in his lecture the historic fairy tales that the Zionist fabricated around their conquest of Palestine. The Zionist claim a „right of return“ to their ancient homeland while they are denying the same right to the Palestinians who they dispersed in 1948. They use the tales of the bible as a cadastre. The returning Jews were not the ones who were expelled from their homeland several thousand years ago. Neither were they their descendants. But they still claimed some heritage to the ancient Hebrews. That’s all what Zionism is about, and the world excepted this historic nonsense. When the right of return of the Palestinians comes up in a discussion, the Israeli government and their Zionist supporters refuse to talk about it. For the Zionists, it’s a political no-go. And they are not troubled by their double standards.

For Peled, there cannot be a balanced presentation of this tragedy, like the Zionist lobbyists claim in the U. S., Great Britain, Canada, Australia, Germany or elsewhere. They use this pleaded argument in order to thwart the truth about Israel’s ongoing crimes against the Palestinian people.

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Palästina soll mundtot gemacht werden

Die Jüdische Allgemeine Zeitung (JAZ) hat zur Jagd auf den Palästinenser-Kongress für das Rückkehrrecht der vertriebenen Palästinenser am 24. April 2015 in Berlin geblasen, und die üblichen üblen Zeitungen sind diesem „Jagdaufruf“ gefolgt. Natürlich die von der Springer-Presse an vorderster Front.

Besser als die Jüdische Allgemeine hätte es „Der Stürmer“ auch nicht gemacht. Eine Titelseite mit vermummten Hamas-Kämpfern mit einer Axt in der Hand. Berlin du sollst dich fürchten. Und dahinter steht ein Schuster, der sich nicht schämt, von Moral und Ethik zu sprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er weiß, was Moral und Ethik sind.

Die Jüdische Allgemeine, schlimmer als der Völkische Beobachter oder die Soldatenzeitung. Die hätte es nicht gewagt, eine solche banale und dumme Provokation zu drucken.  Weiterlesen

Mit Humanismus und Gerechtigkeit gegen Zionismus

ProMosaik-Interview mit Dr. Giuseppe Zambon

Dr. phil. Milena Rampoldi: Wie kann es uns heute gelingen, den Frieden und die Gerechtigkeit im Vorderen Orient zu fördern, der heute so hoffnungslos erscheint?

Dr. Giuseppe Zambon: Es gibt HEUTE keine konkrete Hoffnung in die Einleitung eines realistischen Friedensprozesses in Israel. Natürlich können wir den Frieden im Allgemeinen „fördern“, indem wir bis ins Unendliche unsere pathetischen Reden über die Notwendigkeit der Achtung der Rechte der Palästinenser wiederholen und immer wieder sagen, dass ihnen das Recht auf Leben (und Überleben) zusteht, wobei Palästina aber immer mehr verstümmelt, unterdrückt und gefoltert wird.

Vergebens wiederholen wir, es sei auch im Interesse der Israelis, durch die Wahrung gegenseitiger Interessen in Frieden mit der arabischen Welt zu leben.

Erst sobald die Zionisten nicht mehr auf die entscheidende wirtschaftliche, militärische und politische Unterstützung der USA zählen werden (falls sie nicht gleich mächtige Paten finden sollten), können wir hoffen, dass die israelische Führungselite gezwungen sein wird, milder zu handeln.  Weiterlesen

Pilgerfahrt nach Ausschwitz oder: „Nur auf Zehenspitzen gehen“

ProMosaik-Interview mit Frau Iris Hefets 

Dr. phil. Milena Rampoldi: Wie kam es zum Artikel „Pilgerfahrt nach Ausschwitz“ und warum? Welche waren die äußeren und welche die inneren Umstände?

Iris Hefets: Zum Artikel „Nur auf Zehenspitzen gehen“, wie es in der Printausgabe hieß, kam es, nachdem der Vortrag von Finkelstein 3 Mal verlegt und dann abgesagt wurde. Ich fand es als Jüdin unmöglich, dass deutsche Organisationen und „pro-israelische“ Aktivisten Holocaustüberlebende und ihre Nachkommen, wie Ilan Pappe, Hajo Meyer und Norman Finkelstein, mundtot machen. Es wird so zu sagen „für uns Juden gemacht“, weil sie „unsere“ Interessen verteidigen. Da wird angenommen, dass Israel für die Juden spricht, obwohl 60% der Juden nicht in Israel leben und stereotypisch gedacht, dass es „die Juden“ gibt. So eine Zensur lässt auch ein einheitliches Bild zum Vorschein kommen, da Juden, die die israelische Politik kritisieren, keine Bühne in Deutschland bekommen.

Ich bin dann die Gründe dafür nachgegangen und glaube, dass die Tabuisierung des Holocausts dazu beiträgt, dass es Denkverbote gibt und man totalitäre Denkstrukturen pflegt, anstatt für Vielfältigkeit zu sorgen. Die Indoktrinierung der Kinder und Jugendlichen in Israel  und die Betrachtung des Holocausts als Berechtigung, Unrecht zu verbreiten und Unrecht zu tun, führte mich dazu, die Gemeinsamkeiten zwischen dieser israelischen und deutschen Einstellung zu untersuchen. Der Artikel war so provokativ, dass die jüdische Gemeinde in Berlin mit ihrer totalitären Tradition versuchte, die taz-Redaktion zum Einknicken zu bringen. Nachdem dieser Versuch gescheitert war, organisierten sie eine Podiumsdiskussion unter dem Namen meines Artikels, ohne mich aber dazu einzuladen. Die Podiumsdiskussion endete in Eklat: denn die protestierenden Israelis in der Synagoge wurden von der Polizei rausgeworfen, und die Redakteurin von der taz verließ die Synagoge. Ich klagte Lala Süskind, die damalige Vorsitzende der jüdischen Gemeinde an, weil sie mir in ihrem Grußwort ein angeblich antisemitisches Zitat untergeschoben hatte, und gewann den Prozess. Danach versuchte Stephan Kramer, der Generalsekretär des Zentralrates der Juden, den Verlust des Ansehens der Gemeinde durch ein Streitgespräch mit mir in der taz auszugleichen…  Weiterlesen

Das Judentum und die Kultur des Islam

ProMosaik-Interview mit Dr. Jean Joseph Lévy

Dr. phil. Milena Rampoldi: ProMosaik e.V. sieht sich als ein interkulturelles und interreligiöses Portal für den Dialog. Wir finden, dass die Geschichte dazu dienen kann, den Dialog zwischen Juden und Muslimen zu fördern. Wie sehen Sie das?

Dr. Jean Joseph Lévy: In der Tat kann man aus der Betrachtung der Geschichte des Judaismus in der islamischen Welt einiges lernen. Der Islam erkennt ja den Status der „Dhimma“ für Juden Christen und einige andere monotheistische Religionen wie die Mandäer an. Ein Status der sicherlich die Asymmetrie festschreibt aber immerhin ein Kodex, das in Gesellschaften wie die des osmanischen Reiches oder des präkolonialen Marokkos einen gewissen Rahmen für die Interaktion zwischen den einzelnen sozioreligiösen Gruppen sicherte.

Die christlichen Staaten Europas kannten zu dieser Zeit kein besonderes Regelwerk für das Zusammenleben der Angehörigen unterschiedlicher Religionen. Erst mit den Gedanken der Aufklärung im 18. Jahrhundert wurde darüber nachgedacht den Juden überhaupt den Status eines Bürgers zu verleihen. In Laufe  der vergangenen fünfhundert Jahre flohen Juden zweimal aus dem christlichen Abendland und fanden Asyl in der islamischen Welt. Die spanische Reconquista des fünfzehnten Jahrhunderts und der europäische Faschismus des zwanzigsten Jahrhunderts hatten beide das erklärte Ziel das Judentum zu vernichten. In beiden Situationen flohen Juden vor dieser Verfolgung und fanden Asyl in der Islamischen Welt. Im fünfzehnten Jahrhundert haben der osmanische Herrscher und der marokkanische König eine für die damalige Zeit bedeutende Anzahl von Menschen aufgenommen und Ihnen erlaubt ihre Religion weiterhin auszuüben. Während der Hitlerdiktatur fanden etwa 1000 deutsche und österreichische Juden Asyl in der neutralen Türkei. Der marokkanische König Mohammed V, der 1940 keine reale Macht ausübte, zeigte trotzdem den französischen Vichy-Faschisten seine Ablehnung der jüdischen Gesetze, die Frankreich damals gerade in Marokko einführte. Es sind Beispiele aus der Geschichte,  die Juden und Muslime besonders heute zum Nachdenken anregen sollten.  Weiterlesen

„The United States of Israel“

by Ludwig Watzal

On an all-day conference in Washington on the power and the influence of the Israel Lobby organized by the „Institute for Research/Middle East Policy“ and the „Washington Report for Middle East Affairs“ Haaretz columnist Gideon Levy delivered an impassioned speech at the National Press Club blaming the Zionist lobby for the dominant role Israel plays in U. S. politics.

„Let’s call it from now on the United States of Israel.“ According to Levy, one has to ask oneself who is the superpower between the two. The American political class is permanently talking of an „ironclad friendship“ between the U. S. and Israel, but for Levy it’s a „corrupting friendship“. „If there wouldn’t be an Israel lobby, Israel would be a better place to live in, Israel would be a more just place. And I think that if it wouldn’t be the Israel lobby, the US would be a better place and a more democratic place.“

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Beschwerde an das Bundesfamilienministerium

Das „Cafe Palestine e. V“ in Freiburg wurde im Dezember 2014 auf Druck der Israellobby und des Bundesfamilienministeriums von der trilateralen Canaan-Konferenz in Berlin ausgeschlossen. Bis jetzt ist es für uns unfassbar, was dort geschehen ist. Am 25. Februar 2015 hat „Cafe Palästine e. V.“ eine offizielle Beschwerde an Frau Ministerin Schwesig geschrieben, die bis heute unbeantwortet geblieben ist. Deshalb veröffentlichen wir heute diesen Beschwerde-Brief.

Cafe Palästine Freiburg e. V.

Sehr geehrte Frau Ministerin Schwesig,
sehr geehrte Damen und Herren,

auf Druck Ihres Ministeriums wurde dem politisch-kulturellen Forum Cafe Palestine Freiburg e. V. die Teilnahme an der Canaan-Konferenz vom 15. bis 18.12.2014 in Berlin in völlig ungerechtfertigter Weise verweigert. Dagegen legen wir Beschwerde ein und bitten um Erklärung Ihres Vorgehens, das zum Ausschluss führte.

Im Oktober 2014 bewarb sich die Vorstandsvorsitzende, Dr. Gabriele Weber, offiziell um die Zulassung zur trilateralen Canaan-Konferenz in Berlin. Vier Wochen später erhielt Frau Dr. Weber die Bestätigung ihrer Teilnahme als Vertreterin von Cafe Palestine Freiburg e.V. Alle Formalitäten wurden erledigt, Cafe Palestine Freiburg war und ist bis heute auf der Homepage der Konferenz als teilnehmende Organisation aufgeführt, ebenso ist der Verein offiziell im Programmheft der Konferenz als Teilnehmer gelistet. Weiterlesen

Warum ich aufhöre, Jude zu sein

von Ludwig Watzal

sandIn Deutschland, von den USA gar nicht zu sprechen, ist keine kritische Auseinandersetzung mit den unzähligen israelischen Besatzungsverbrechen, den Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Palästinensern und der Missachtung des Völkerrechts mehr möglich. Schon bei der leisesten Kritik an Israel wird der Vorwurf des „Antisemitismus“ erhoben, was zum Schluss der Debatte führt. Diese Einschüchterungskampagne hat zu einer Art Selbstzensur der Medien geführt, obgleich in Wirklichkeit „der öffentlich-politische Antisemitismus in der liberalen und demokratischen Welt insgesamt deutlich abgenommen“ habe, wie Shlomo Sand in seinem außergewöhnlichen Essay betont.

Dieser Essay bildet den möglichen Höhepunkt einer Trilogie, die die totale Dekonstruktion des zionistischen Mythos zum Ziel hat, der sich nicht nur um das „jüdische Volk“, sondern auch um „Eretz Israel“ (Land Israel) rankt und von den zionistischen Mythenbildnern geschaffen worden ist. Die Zerstörung dieser Legenden hat Sand bereits in seinen beiden Büchern „Die Erfindung des Jüdischen Volkes“ und „Die Erfindung des Landes Israel“ geleistet. In seinem aktuellen Essay sagt sich Shlomo Sand vom Judentum los, damit gehört er nach eigener Auffassung zu einer vom „Aussterben bedrohten Art“. Ist es heutzutage nicht gerade „chic“ geworden, entweder aus Gründen der Kariere zum Judentum zu konvertieren oder sich aus persönlicher Geltungssucht eine „jüdische“ Identität zuzulegen, wie dies einige Hochstapler getan haben? Justament um die Frage der Identität dreht sich Sands Essay.

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