Sascha Lobo – ahnungslos und ideologisch verblendet

von Franz Piwonka

Sehr geehrter herr lobo,

ich frage mich, warum und vor allem für wen sie den artikel geschrieben? Wenn man öffentlich politische position bezieht, dann doch nur deswegen, damit es darüber einen diskussionsprozeß gibt, was nur möglich ist, wenn es dazu kontroverse positionen gibt. wie aber soll diese auseinandersetzung stattfinden, wenn man selbst so extreme positionen bezieht, daß der öffentliche widerspruch lediglich noch einmal als bestätigung der eigenen auffassung vom antisemitismus ihrer kontrahenten fungiert und man sich so nur um sich selbst dreht. Wen also möchten sie überzeugen, natürlich niemand, da der kontrahent  nur als bestätigung der eigenen weltsicht fungiert. Warum also haben sie diesen artikel geschrieben? Zur selbstbestätigung? Sie haben somit gar keinen wahrheitsanspruch, denn dieser kann sich nur in der kontroversen auseinandersetzung profilieren.

daß sie alter ego für ihre zwecke mißbrauchen, geht auch daraus hervor, daß sie selbst vor verschwörungstheoretischen vorstellungen nicht gefeit sind, denn die artikulation  israelkritischer bzw antizionistischer ist für sie lediglich vorwand für ganz andere absichten, nämlich judenhass und damit antisemitismus. Der kritiker ihrer position verbirgt nämlich nur sein wahres gesicht. Das ist einer der billigsten entlarvungstricks, denn diese unterstellungslogik  kann ich für jede denkbare  kontroverse position völlig beliebig deshalb anwenden, weil ich sie gar nicht begründen muß. Genau genommen handelt es sich hier um ein argumentum ad personam. 

Dieses rigid abgeschlossene und in sich rotierende und damit selbstgerechte weltbild funktioniert natürlich logisch nur dann, wenn man sich für fakten erst gar nicht interessiert, in ihrem fall ein verklärendes israelbild besitzt. Die belege für die grausamkeit der israelischen politik gegenüber den palästinensern sind so überwältigend, daß sie gut und gern auf ai als quelle verzichten können. Unzählige israelische und nichtisraelische menschenrechtsorganisationen belegen diese grausamkeiten.

So schreibt die israelische menschenrechtsaktivistin roni hammermann: Als Juedin habe ich ein historisches Gedaechtnis. Die  Lehren aus dem Holocaust sind nicht nur eine Verpflichtung den Opfern des Nazismus gegenueber, es ist eine Verpflichtung zu einer Reihe von universalen ethischen Werten, in deren Namen wir den Antisemitismus ablehnen. Und einer dieser Werte ist die Verpflichtung nicht zu schweigen wenn wir in unserem Umfeld Unrecht sichten. Angesichts von Unterdrueckung und Entrechtung darf ein moralischer Mensch nicht die Augen schliessen und schweigen. Und da ich 20 Minuten entfernt von dem Ort lebe, an dem  taeglich und stuendlich Verletzungen von Menschenrechten stattfinden, darf ich nicht schweigen“.

in den letzten 11 jahren wurden 7500 palästinensische kinder verhaftet, verhört und in israelischen gefängnissen in haft gehalten. während der ersten 8 tage nach der verhaftung werden sie einem militärrichter vorgeführt, an händen und füßen gefesselt. obwohl anfangs viele kinder  auf ihrer unschuld bestehen, bekennen sich am ende wenigstens 90 % für schuldig, da dies den schnellsten ausweg aus einem system bietet, das selbst kindern in 87 % der fälle eine haftverschonung verweigert.

es ergibt sich ein muster systematischer mißhandlungen, die großenteils auf eine grausame, unmenschliche oder entwürdigende behandlung oder bestrafung hinauslaufen. in einigen fällen handelt es sich sogar um folter.

dies steht im bericht der organisation „defence for children international“, der von der eu gefördert wurde. sie ist beim hauptquartier der vereinten nationen vertreten und hat beratenden status beim wirtschafts- und sozialrat der vereinten nationen, unicef, unesco und dem europarat. der bericht lautet: „bound, blindfolded, an convicted: children held in military detention, april 2012 : http://www.dci-palestine.org/sites/default/files/report_0.pdf Siehe auch website: www.militarycourtwatch.orgdas ehemalige büro von volker beck konnte die richtigkeit dieser studie nicht bestreiten.

Beeindruckend sind auch die zeugenberichte von israelischen soldaten auf der homepage von breaking the silence.  Sogar der Antisemitismusforscher Klaus Holz sprach daher von „israelischem Staatsterror“ und sogar auch der Antisemitismusforscher peter ullrich erwägt den einsatz von  bds: „ diese ist, wie gesagt, nicht an sich antisemitisch, sie hat keinen kontextfreien wesenskern. Angesichts des klaren völker-und menschenrechtsbruchs, den die aufrechterhaltung und andauernde vertiefung der besatzung darstellt, gehört sie zum erwägenden strategischen repertoire einer bewegung gegen die besatzung und insbesondere dann, wenn sie sich gegen waren aus den komplett illegalen und illegitimen siedlungen richtet“.

Ich könnte seitenlang fortfahren. Zum schluß: Wettbewerb im knieschießen: https://www.heise.de/tp/features/Von-Enten-Krueppeln-und-Helden-4768722.html

Die leugnung von verbrechen ist selbst verbrecherisch, denn die opfer werden ein zweites mal gedemütigt.

Mit humanistischen grüßen

Franz piwonka

Ein Gedanke zu „Sascha Lobo – ahnungslos und ideologisch verblendet

  1. Das Problem ist so: Die jüdischen Pamphletisten, die bei uns das Zeitgespräch beeinträchtigen, sind Indoktrinatoren wie Politkommissare mit Lautsprechern; man kann ihnen weder auf Twitter antworten; ihre Thesen sind „unanswerbar.“. Sie verspritzen Gift und Hass. In der „Jüdischen Allgemeinen“ werden selten Hauptwörter ohne negative Adjektive gebraucht: Beispiel: der „umstrittene Kritiker“. Welcher Kritiker ist nicht „umstritten“? Das nennt man sprachlich eine Tautologie, ein ganz typisches Stilelement der Nationalsozialisten, speziell von Adolf Hitler in seinen Reden. Auch Viktor Klemperer beschrieb die LTI in seinen Tagebüchern; die so manche jüdischen Autoren selbst verwenden. Allein mit diesem Stil bringen die Regierungsjuden „die Juden“ in eine peinliche Position. Eva Gabriele Reichmann sah, dass „die Juden“ ignorierten, wie die Normalmenschen das jüdische Plärren und Kreischen (Tautologie) auffassen mussten. Amtliche Juden sind generell „nicht-answerbar“. Also braut sich gegen sie unmerklich ein Stimmungsgewitter zusammen.

    Unterstellt, Israel wäre ein Apartheitsstaat: das delegitimiert ihn nicht eo ipso; der Staat verliert vielleicht an Ansehen (seinen Heiligenschein) in der Diaspora. Genug „Normalmenschen“ zwischen Gurs und Stalingrad finden es gut und richtig, den Arabern das Leben schwer zu machen. Jedoch lassen sich die nicht-answerbaren Pamphletisten auch beim Lügen erwischen; sie behaupten, Heilige zu sein, sind aber ganz normale Sünder. Das hat zur Folge, dass auch islamkritische Normalmenschen die Logikverstöße zu stören beginnen, Und wo endet das? bei „die Juden sind schuld“; schuld an was? An allem natürlich, genau, wie es Barbara Streisand sang

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