Man kann es noch so ablehnen, aber die israelische Staatsdoktrin ist rassistisch. Israel bezeichnet sich als jüdischer Staat. Jude kann aber nur derjenige sein, dessen Mutter Jüdin ist. Die Zugehörigkeit zum Staat und die Akzeptanz durch den Staat sind demnach vom Blut abhängig. Das ist ein wesentliches Merkmal des Rassismus. Das war auch die Staatsdoktrin in Deutschland im Dritten Reich und das war die Staatsdoktrin in Südafrika während des Apartheid-Regimes. In Staaten wie Frankreich, England oder Deutschland ist es heute anders, die Zugehörigkeit zum Volk und zur Nation ist weder von der Religion noch von der ethnischen Abstammung abhängig. In Israel von heute wird auf die „Reinheit“ des Blutes geachtet.
Was genau ist damit gemeint, dass Israel ein jüdischer Staat ist? Man redet vom „jüdischen Charakter des Staates“, was aber ein sehr schwammiger Begriff ist. Für manche ist es die Forderung und Vorbereitung auf einen Staat, der seine Gesetze nach der Halacha richtet, nach den Vorschriften der jüdischen Religion wie sie in der Bibel aufgezeichnet sind. Für andere ist es allein die Tatsache, dass die jüdischen Feiertage in Israel als gesetzliche Feiertage gelten, so wie in Deutschland die christlichen Feiertage. Dabei bezeichnet sich Deutschland nicht als ein christliches Land, auch wenn betont wird, dass hier die jüdisch-christliche Tradition ausschlaggebend ist. Für andere wiederum bedeutet es, dass man sich nicht vor Antisemitismus fürchten braucht. Schließlich bedeutet es für die Welt die Tatsache, dass die Juden in Israel demografisch die Mehrheit darstellen. Weiterlesen