Bis auf Weiteres ohne Juden

Die Juden in Frankfurt, aber dies gilt auch für die Juden in ganz Deutschland, sind wohl irgendwann und irgendwo in der Zeit vor der Aufklärung und der Französischen Revolution stehen geblieben. Die Leistung der Aufklärung und  insbesondere der Französischen Revolution bestand darin, dass man auch in Europa anfing, zwischen Staat, also Politik, und Kirche, also Religion, zu unterscheiden.

Darauf basiert auch unser Grundgesetz, das für alle Deutschen gilt, aber offensichtlich für die Juden und deren Zentralrat nicht. Sie, die Juden, können nicht nur nicht „zwischen Politik und Religion nicht trennen“, sie identifizieren sich auch mit dem Staat Israel, der für sie „der jüdische Staat“ ist, und wenn dieser Staat kritisiert wird, was für diese Juden „beschimpft“ heißt, dann „sind auch wir Frankfurter Juden gemeint“.   Weiterlesen

Reuven Rivlin bekämpfe Israels Rassismus!

Vielleicht sollte sich Reuven Rivlin zunächst auf sein eigenes Land konzentrieren und vor der eigenen Tür kehren. Rassismus, den er zu Recht als genauso verbrecherisch bezeichnet wie Antisemitismus, kann er in seinem eigenen Parlament finden, wenn man allein an die neue Justizministerin Schaked denkt, die die Ermordung aller palästinensischen Mütter, in der Knesset gefordert hat.

Rivlin sollte weniger nach Rassismus in Deutschland Ausschau halten, als den Rassismus in der israelischen Gesellschaft kritisieren und besonders den Rassismus im israelischen Parlament und Regierung. Es reicht nicht, immer wieder mit dem Zeigefinger auf andere zu zeigen, um von sich selber abzulenken. Israel wird ja von einem rassistischen Ministerpräsidenten geführt, der seinen Rassismus noch nicht einmal versteckt, sondern offen und stolz vor sich her trägt.

Auch Rivlin selbst wird nicht müde zu behaupten, dass er gegen eine Zwei-Staaten-Lösung ist. Das kann doch nur bedeuten, dass er für einen Apartheid-Staat plädiert. Auch ich bin grundsätzlich gegen eine Zwei-Staaten-Lösung, wenn es eine gerechte und faire „Ein-Staat-Lösung“ gäbe, in dem alle Bürger gleichberechtigt wären. Da davon kaum auszugehen ist und Rivlin nicht der Mann ist, der dafür sorgen würde, finde ich eine Zwei-Staaten-Lösung als die einzige, natürliche und gerechte Lösung des Konflikts. Dafür ist auch Bundeskanzlerin Merkel, die sich aber merk(el)würdigerweise weigert, Palästina als selbstständigen, freien und souveränen Staat anzuerkennen. So wenig ich Israels Politik verstehe, noch weniger verstehe ich Merkels Politik. Sie ist ungerecht, völkerrechtswidrig und gegen die UN-Resolution gerichtet, die zwei Staaten vorgesehen hat und immer noch vorsieht. Wann will Merkel Palästina endlich anerkennen? Wenn es komplett von Israel verschluckt sein wird?

Hier hilft kein Zögern mehr, sondern nur noch den „Gordischen Knoten“ durchzuhauen, wie es einst Alexander der Große getan hat. Es existiert noch eine andere Überlieferungsvariante von Arrian, der sich auf den Alexander begleitenden Aristobulos von Kassandreia beruft, dem zufolge Alexander den Knoten durch Schläue gelöst haben soll. Es heißt, er habe erkannt, dass er nur den Deichselnagel herauszuziehen brauche, damit er das Joch wegziehen könne. Wo bleibt denn die so viel gerühmte „Schläue“ unserer Kanzlerin?

Es lohnt sich, anständig zu sein

Schapira-HafnerSo viel Zynismus, Häme, Selbstgerechtigkeit, Überheblichkeit, Dummheit, Ignoranz, Unwissen, Beleidigungen und Diffamierung, sich über Opfer lustig machen, halbe Wahrheiten und ganze Lügen, Verschweigen von Tatsachen, Verwechselung zwischen Heilung und Heiligung, Verhöhnung von Journalisten und Experten, Bemitleidung Israels als dasjenige Land, das vermeintlich für die deutsche Schuld zahlt und Verhöhnung der Palästinenser, die in der Realität diejenigen sind, die tatsächlich für die deutsche Schuld bis heute noch zahlen, mit dem Verlust ihrer Heimat; „Nibelungentreue“ zu Israel, Anmaßung und Starrsinn, Scheinheiligkeit, leibhaftige böse Aggressivität gegenüber „Israelkritiker“, herumlaufen mit einem Ghetto im Kopf und mit Schaum vor dem Mund, irrational und voller Widersprüche, dämonisch und voller Selbstmitleid, infantile Verfälschung der Geschichte indem man zum Beispiel behauptet, die Israelis hätten „fast flehentlich die Araber (1948) beschworen Haifa nicht zu verlassen und immer wieder zu behaupten: „Israel ist ein Wunder und ein Symbol für Freiheit“. Fragt sich nur für wen? Für die Palästinenser sicherlich nicht.

Schapira fragt ob Jürgen Todenhöfer wegen seiner berechtigten und notwendigen Kritik an Israels Politik „statt nach Doppelherz zu Chrystal Meth gegriffen hat“. Bei Todenhöfer weiß ich es nicht. Schapira und Hafner haben aber offensichtlich mehrere Portionen davon geschluckt oder Haschisch geraucht, bevor sie ein solches Machwerk geschrieben oder sich diktieren ließen.  Weiterlesen

Israel ist an allem Schuld

Schapira-HafnerIch kann mir nicht vorstellen, dass das Buch „Israel ist an allem schuld“ tatsächlich von zwei mitteleuropäischen, deutschen Publizisten geschrieben worden ist. Ich vermute vielmehr es handelt sich um eine ähnliche geheime Operation des israelischen Hasbara-Ministeriums, wie 1969 das Erscheinen des Buches „Die Geschichte des PG 2633930 Kiesinger“ war.  Als Autorin outete sich damals Beate Klarsfeld, die sich einen Namen gemacht hat, als sie den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger im Bundestag geohrfeigt hatte. In Wirklichkeit ist das Buch aber in Ost-Berlin bei der Stasi geschrieben und mit Dokumenten aus dem Stasiarchiv angereichert worden. Selbst ich, als ich 1969 das Buch im Melzer Verlag veröffentlicht habe, konnte nicht wissen, woher das Manuskript stammt, zumal Beate Klarsfeld es mir persönlich übergeben hatte. Ich habe es erst 20 Jahre später, nach der Wende erfahren.

Da ich aufgrund dieser Erfahrung weiß, dass so etwas möglich ist, kann ich mir auch vorstellen, dass das Buch von Esther Schapira und Georg M. Hafner in der deutschen Abteilung des riesigen Propaganda-Ministeriums in Jerusalem geschrieben wurde. Die beiden Autoren, die  schon öfters bewiesen haben, dass sie, wie es Rafael Seligmann kürzlich in der „Jüdischen Allgemeine“ ausgedrückt hat, „ohne Wenn und Aber hinter Israel“ stehen, meinten wohl, sie seien das dem Judenstaat schuldig. Schapira als Halbjüdin, Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter, fühlte sich offensichtlich verpflichtet, päpstlicher zu sein als der Papst, und Hafner, als nichtjüdischer Philosemit, wollte auch zeigen, dass er für jede Schandtat zu haben ist, wenn es darum geht, Israel zu unterstützen.  Weiterlesen

Palästina-Konferenz 2015

Zum „Widerstand gegen Pro-Hamas-Tagung“ forderte am 17. April 2015 die „Jüdische Allgemeine“ und zeigte unter dieser Überschrift ein martialisches Bild von vermummten Gestalten, die eine Axt in der rechten Hand halten. Wohl um alle Juden auf der ganzen Welt, oder zumindest alle Juden in Deutschland zu köpfen. Der „Tagesspiegel“ folgte ein Tag später mit der Überschrift: „Hamas-Anhänger wollen in der Berliner Arena tagen“. Und so blies, angeführt von der „Jüdischen Zeitung“ die gesamte Berliner Presse, mit wenigen Ausnahmen (Freitag, Junge Welt) zum Angriff auf eine Tagung, über die, die Berliner Morgenpost am 26. April 2015 geschrieben hat: „Wer erwartet hatte, die Gewalt des Nahostkonflikts am Spreeufer zu erleben, wurde eines besseren belehrt. Denn bei der 13. Konferenz der Palästinenser in Europa blieb es friedlich.“ Steckt da zwischen den Zeilen nicht noch das unausgesprochene Wort: leider?

Unbegreiflich ist die Hetze der konservativen Presse, der Jüdischen Zeitung und der diversen Parteien, besonders der Grünen, die vom widerlichen Volker Beck vertreten wurden, wenn man den Jahresbericht des Verfassungsschutzes kennt, und ein Bundestagabgeordneter, der sich bestens in den Rechten der Schwulen und auskennt, sollte es kennen, in  dem es heißt: „Es gibt in Berlin 70 Hamas-Anhänger, bundesweit sind es 300. Die Anhänger dieser Organisation verhalten sich in Deutschland in der Regel zurückhaltend und gewaltfrei“, so die Einschätzung der Behörde. „Sie halten sich mit martialischen Aussagen weitgehend zurück, rufen nicht zur Gewalt oder zum bewaffneten Kampf auf und betonen stattdessen die Rechte der Palästinenser auf Selbstbestimmung sowie auf Rückkehr.“  Weiterlesen

Palästina-Kongress in Berlin – ein riesiger Erfolg

Salam Alaikuim, meine Damen und Herren, und als Mitglied der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost, möchte ich es auch auf Hebräisch sagen: Shalom Aleichem.

Ich kann Ihren Schmerz um den Verlust der Heimat nachfühlen und auch ich empfinde die Pressekampagne gegen den Kongress beschämend. Ich bin nirgend Hetze und Aggressivität begegnet, habe nur fröhliche und glückliche Gesichter gesehen und bin mehr denn je der Meinung, dass die Berliner Presse sich bei ihnen entschuldigen muss. Sie wird es aber voraussichtlich nicht machen. Ich will es zumindest für den jüdischen Teil der Presse machen.  

Ich möchte mich bei der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland entschuldigen für die rassistischen Ausfälle des Zentralrats der Juden in Deutschland, und die beleidigenden und diffamierenden Worte eines, wie die Zeitung „der Freitag“ geschrieben hat, „dahergelaufenen Rechtsanwalts“, der übrigens Anwalt des einschlägig bekannten Henryk M. Broder ist. Hier übertrifft aber der Anwalt seinen Mandanten an Gehässigkeit, Rassismus, und die Jüdische Allgemeine und ihr Herausgeber Dr. Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden, „entblöden sich nicht“, schreibt „der Freitag“ weiter, „übelste Hetze zu drucken“. Der Vorsitzende des Keren Hayessod Deutschland, eine aggressive rassistische, zionistische Organisation, der Berliner Rechtsanwalt Nathan Gelbart wirft angesichts des vermeintlichen Judenhasses der Organisatoren die Frage auf, „welchen Wert die Erinnerungsmoral in Deutschland hat, wenn mitten in Berlin Antisemiten und Mördern eine Plattform geboten wird.“

Es ist kein Jahr her, da hat der Zentralrat „Juden-Hass“ bei pro-palästinensischen Demonstrationen verurteilt. Islamophobie leistet sich der Zentralrat aber ohne sich zu schämen. Da ich davon ausgehen muss, dass sich Herr Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland nicht entschuldigen wird, möchte ich mich hier öffentlich für die rassistischen Ausfälle seiner Jüdischen Allgemeinen Zeitung entschuldigen. Weiterlesen

Palästina soll mundtot gemacht werden

Die Jüdische Allgemeine Zeitung (JAZ) hat zur Jagd auf den Palästinenser-Kongress für das Rückkehrrecht der vertriebenen Palästinenser am 24. April 2015 in Berlin geblasen, und die üblichen üblen Zeitungen sind diesem „Jagdaufruf“ gefolgt. Natürlich die von der Springer-Presse an vorderster Front.

Besser als die Jüdische Allgemeine hätte es „Der Stürmer“ auch nicht gemacht. Eine Titelseite mit vermummten Hamas-Kämpfern mit einer Axt in der Hand. Berlin du sollst dich fürchten. Und dahinter steht ein Schuster, der sich nicht schämt, von Moral und Ethik zu sprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er weiß, was Moral und Ethik sind.

Die Jüdische Allgemeine, schlimmer als der Völkische Beobachter oder die Soldatenzeitung. Die hätte es nicht gewagt, eine solche banale und dumme Provokation zu drucken.  Weiterlesen

KANAAN – gemeinsames Land der Palästinenser und Juden

KanaanZum sraelisch-palästinensischen Konflikt sind schon tausende und abertausende von Bücher, Aufsätze, Essays und Abhandlungen geschrieben worden. Meistens von Nichtbetroffenen, von deutschen, französischen, italienischen, amerikanischen, kanadischen etc. Journalisten, Korrespondenten und Historiker. Wenn Betroffene dazu was geschrieben haben, dann waren es bisher fast ausschließlich Israelis, die entweder streng und kompromisslos die zionistische Geschichtsschreibung mitverfälscht haben, oder es waren die neuen, jungen, wilden israelischen  Historiker wie Ilan Pappe, Avi Shlaim, Michael Bar-Zohar, Benny Morris, Tom Segev und die Klassiker von Simcha Flapan und Israel Shahak.

Von arabisch-palästinensischer Seite haben wir bisher wenig gelesen. Jetzt aber ist im Zambon Verlag ein Buch erschienen, welches alles bisher Erschienene in den Schatten stellt und 100 Jahre Schweigen bricht und wiedergutmacht. Es ist kein Buch der „menschlichen Superlative“, sondern ein Buch der leisen Töne, der Fakten, Beweise und einer Sprache, die man gerne liest, weil man sie auch leicht versteht, im Gegensatz zu manch jüdischen Historiker von Dan Diner bis Mosche Zuckermann. Es geht in dem Buch nicht um Leid und nicht um Alleinvertretungsanspruch auf erlittenes Unrecht, obwohl die Grundthese des Buches, die wie ein roter Faden den Leser durchs Buch begleitet, die ist, das dem palästinensischen Volk Unrecht geschehen ist, durch Juden, durch Deutsche, durch die UNO und dem Völkerbund und durch uns allen, die wir dazu geschwiegen haben und immer noch schweigen.  Weiterlesen

Irrsinnig und weltfremd

Die Jüdische Allgemeine hat am 25.03.2015 einen Beitrag der Redaktion gebracht, in dem kritisch berichtet wurde, dass die LINKE eine sofortige Anerkennung Palästinas fordert. Vom Stil her war es so geschrieben, als ob die LINKE einen Antrag vorlegen möchte, wonach sich die Bundesrepublik auflöst und die DDR wieder entstehen sollte. Als Kronzeugen dafür führt uns die Jüdische Allgemeine ausgerechnet den Chef der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Reinhold Robbe vor, der den Vorstoß „irrsinnig und weltfremd“ bezeichnet hat.

Irrsinnig und weltfremd ist hier nur einer, nämlich Reinhold Robbe selber und vielleicht auch noch die Jüdische Allgemeine Zeitung, die an ihrem reaktionärem Zionismus festhält und permanent den Kopf im Sand steckt, um ja nicht zu sehen, wie sich die Welt verändert und wie die Menschen in Deutschland über Israels Politik denken. Natürlich nicht solche freiwillige Sayanim wie Reinhold Robbe, die für die Zionisten in der israelischen Regierung die Aufgaben übernehmen, die „inoffizielle Mitarbeiter“ bei der Stasi übernommen haben. Dümmer geht es wirklich nimmer.  Weiterlesen