Irrsinnig und weltfremd

Die Jüdische Allgemeine hat am 25.03.2015 einen Beitrag der Redaktion gebracht, in dem kritisch berichtet wurde, dass die LINKE eine sofortige Anerkennung Palästinas fordert. Vom Stil her war es so geschrieben, als ob die LINKE einen Antrag vorlegen möchte, wonach sich die Bundesrepublik auflöst und die DDR wieder entstehen sollte. Als Kronzeugen dafür führt uns die Jüdische Allgemeine ausgerechnet den Chef der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Reinhold Robbe vor, der den Vorstoß „irrsinnig und weltfremd“ bezeichnet hat.

Irrsinnig und weltfremd ist hier nur einer, nämlich Reinhold Robbe selber und vielleicht auch noch die Jüdische Allgemeine Zeitung, die an ihrem reaktionärem Zionismus festhält und permanent den Kopf im Sand steckt, um ja nicht zu sehen, wie sich die Welt verändert und wie die Menschen in Deutschland über Israels Politik denken. Natürlich nicht solche freiwillige Sayanim wie Reinhold Robbe, die für die Zionisten in der israelischen Regierung die Aufgaben übernehmen, die „inoffizielle Mitarbeiter“ bei der Stasi übernommen haben. Dümmer geht es wirklich nimmer.  Weiterlesen

Die zionistische Besatzungsmacht will keinen Frieden

ProMosaik-Interview mit Dr. Ludwig Watzal

Dr. phil. Milena Rampoldi: Wie kamen Sie über die Politikwissenschaften zu Palästina?

Dr. Ludwig Watzal: Palästina und der Nahostkonflikt sind wichtige Themenbereiche im Fach Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen. Als promovierter Politologe befasste ich mich qua Profession mit diesem Themenkomplex, obgleich meine ursprünglichen Themenschwerpunkt die Entwicklungspolitik, Fragen der „Dritten Welt“, der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung Lateinamerikas sowie der Ethik und Philosophie waren. Zum Thema „Palästina“ bin ich, um es salopp auszudrücken, wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Konkret durch meine erste Studienreise im Jahr 1985. Durch meine Tätigkeit im Bereich der politischen Bildung habe ich seither Palästina und Israel immer wieder bereist. Ein Vortrag zur Lage der Menschenrechte der Palästinenser gab den entscheidenden Anstoß für meine Forschungsarbeiten über Palästina und die israelische Besatzungsherrschaft.  Weiterlesen

Der Zionismus ist das Problem

ProMosaik-Interview mit Abraham Melzer

Dr. phil. Milena Rampoldi:

Wie erklärt man den Deutschen am besten den Unterschied zwischen Israelkritik, Antisemitismus und Antizionismus?

Herr Abraham Melzer:

Nun, zunächst einmal möchte ich den Begriff „Israelkritik“ aus dieser Frage herausnehmen. Kritik ist immer erlaubt, ob an Israel oder an Deutschland. Sie sollte sachlich sein und nicht übertreiben. Falsche Kritik gibt es nicht. Jeder kritisiert von seinem Standpunkt aus.

Bleibt also Antisemitismus und Antizionismus: Der Unterschied ist leicht zu erklären. Antisemitismus bedeutet Hass gegen Menschen nur weil sie Juden sind. Natürlich müssen wir das ablehnen. Das ist purer Rassismus, wie gegen Schwarze, nur weil sie schwarz sind oder Schwule, nur weil sie schwul sind und die Liste könnte man endlos fortführen. Dagegen bin ich und dagegen sollte jeder Mensch sein.

Antizionismus ist aber etwas ganz anderes. Es ist eine Kritik an einer Ideologie, die kolonialistisch, nationalistisch ist und gegen die man durchaus sein kann. Man sie mögen aber man kann sie auch verachten. Wie jede andere Ideologie, Kommunismus, Faschismus, Imperialismus, Kapitalismus und viele andere Ismen, kann man dafür sein und man kann dagegen sein und jeder Seite hat ihre Argumente, die die andere Seite nicht mag. Es ist aber perfide den Antizionismus als Antisemitismus zu bezeichnen, um so einer Diskussion über den Zionismus zu vermeiden.  Weiterlesen

Merkel erwache! Israel vor Gericht. Essays eines antizionistischen Juden

von Ludwig Watzal

Melzer_MerkelDie Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel jährt sich in diesem Jahr zum 50. Mal. Auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse war Israel Gastland. Bei dem ganzen Tamtam gerät leicht in Vergessenheit, dass hier ein Besatzerstaat bejubelt wird, der seit 48 Jahren einem anderen Volk die Freiheit und die Existenzgrundlage entzieht und es einem rassistischen Besatzungsregime unterworfen hat.

Organisiert wurde dieser Event von der israelischen Botschaft und Bertelsmann! In zwei Jahren wird des 50. Jahrestages der israelischen Besatzung Palästinas gedacht. Wird es dann auch ein so gut organisiertes und orchestriertes Tamtam à la Leipziger Buchmesse geben? Vielleicht dann anlässlich der Frankfurter Buchmesse?

In den Staatsmedien wurden auf der Buchmesse die üblichen Autoren und Schriftsteller bejubelt, die die grausame Besatzung feuilletonistisch relativieren und das bilaterale Verhältnis traktieren. Von Büchern, die tatsächlich relevant sind und sich mit der brutalen Realität vor Ort, der zionistischen rassistischen Ideologie und den israelischen Besatzungsverbrechen auseinandersetzen, hört man in den Verlautbarungen jedoch nichts. Dazu gehören u. a. „Die Hölle von Gaza“ (Leika Verlag), „Die Krise des Zionismus und die Ein-Staat-Lösung (ProMedia Verlag) und „Merkel erwache! Israel vor Gericht“ (Zambon Verlag).

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Lieberman, ISIS, and the Saudi Arabian Regime

by Ludwig Watzal

What have Avigdor Lieberman, the Israeli foreign minister, ISIS and the Saudi regime in common? The two last ones have been beheading people on a daily basis. Avigdor Lieberman, „the Jewish Islamic State“, as Ahmad Tibi, a Member of the Israeli Knesset, calls him, has invoked the beheading of Israeli Palestinians in a speech at the Herzliya Interdisciplinary Center.

„Whoever is with us should get everything. Whoever is against us, there’s nothing else to do. We have to life (t) up an axe and remove his head. Otherwise, we won’t survive here.“

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Netanyahus groteske Iran-Rede

von Ludwig Watzal

Die öffentliche Wirkung von Netanyahus Rede vor der zionistischen Lobby in Washington und dem US-Kongress, für die er von den Claqueuren frenetisch gefeiert wurde, war politisch ein Rohrkrepierer und hat zu einer Unterstützung der Verhandlungsstrategie geführt. Der langjährige Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Meir Dagan, bezeichnete sie sogar als „bullshit“. So wie Netanyahu die Beziehungen zu den Palästinenser vor die Wand gefahren hat, so hat er den amerikanisch-israelischen Beziehungen schwersten Schaden zugefügt. Das Thema Israel wird zunehmend zu einer parteilichen Angelegenheit von konservativen Extremisten in der Fraktion der Republikanischen Partei. Hinzu kommt, dass die Republikaner im Senat ein politisches Eigentor geschossen haben, indem 47 von ihnen einen Brief an die Iranische Regierung geschrieben haben.

Der Initiator des stümperhaften Briefes an die Iranische Regierung ist Tom Cotton, ein Newcomer im US-Senat, dem er erst seit Januar angehört. Cotton kommt aus der tiefsten Provinz Arkensas.Jim Lobe berichtet, dass Cotton über 1 Million US-Dollar für seinen Wahlkampf von der zionisitischen Lobbyorganisation „Emergency Committee for Israel“ (ECI) erhalten habe. Große Teile der politischen Klasse der USA werden aus rein philantropischen Gründen vom ECI finanziell „unterstützt“.  Weiterlesen

Broder und Posener – die Possenreißer!

Meine Damen und Herren von der Welt am Sonntag,

eigentlich lese ich Ihre Zeitung nicht, aber als ich am Sonntag aus Berlin zurückgekommen bin, drückte man mir auf dem Frankfurter Hauptbahnhof eine Zeitung in die Hand und beeilte sich zu versichern: „Umsonst, umsonst“. In Zukunft werde ich Ihre Zeitung auch umsonst nicht anfassen. Da ich jedenfalls fast eine halbe Stunde auf meine Verbindung nach Neu-Isenburg warten musste, fing ich an, in der Zeitung zu blättern und stieß, es war wohl unvermeidlich, auf den unsäglich absurden und lächerlichen Artikel, der wohl eine feste Kolumne in Ihrer Zeitung darstellt.

Nachdem Allen Posener aus Protest Broders Blog verlassen hatte, folgte ihm Broder jetzt in die Redaktion der Welt. Broder ist ein Besessener, und das hat auch Posener irgendwann gemerkt. Im kindlichen Diskurs in der Zeitung spielt wohl Broder den „bad boy“ und Posener den „good boy“.  Weiterlesen

Die Verantwortung Deutschland für den Nahost-Konflikt

Zunächst einmal bin ich allen Lesern eine Erklärung schuldig, warum ich mich als „antizionistischer Jude“ bezeichne, zumal „Antizionismus“ inzwischen in bestimmten Kreisen zu einem Codewort für „Antisemitismus“ geworden ist. Jedoch um genau das zu widerlegen, habe ich mich entschlossen, mich zum Antizionismus zu bekennen. Ich will damit zeigen, dass man nicht Antisemit sein muss, um den Zionismus abzulehnen. Zionismus ist eine rechte, imperialistische politische Ideologie, die wie jede andere Ideologie befürwortet oder abgelehnt werden kann.

Mein Vater, der als Sozialist mit dem Kommunismus sympathisierte, verlor diese Neigung, als es am 23. August 1939 zum Hitler-Stalin-Pakt gekommen ist. Vollends verlor er seinen Glauben an den Kommunismus, als er im November 1939, während eines Besuches in Warschau, vor den Deutschen in den Osten fliehen musste und bald von den Russen geschnappt wurde, die ihrerseits in den Westen Polens marschierten. Er wurde für 10 Jahre nach Sibirien verschickt, wo er in einem Gulag Holz fällen musste. Dort habe er gelernt, den Kommunismus zu hassen und vor allem zu verachten. Nicht gehasst und nicht verachtet hat er Russland. Er liebte weiterhin russische Musik und russische Literatur.  Weiterlesen

Netanyahu addresses „his“ Congress

by Ludwig Watzal

Israel’s Prime Minister Benjamin Netanyahu came to Washington to address „Israeli Occupied Territory“, the designation given by Pat Buchanan to the US Congress. This event has been cooked up between the GOP House Speaker John Boehner, an intimate enemy of President Obama, and the Israeli ambassador behind the President’s back. This move by a foreign leader to bypass the President of the United States in order to address Congress is unprecedented and bold. It’s a calculated insult to the United States. Netanyahu’s address was also directed at the Israeli people. In two weeks, Israel will elect a new parliament and Netanyahu wanted to thwart attention from a poor performance of his right-wing government.

Netanyahu’s main aim was to derail the ongoing talks between the U.S. and Iran about Iran’s peaceful civil nuclear program. He preached that the proposed deal is bad, very bad, as it will pave the road to an Iranian nuclear Bomb. The US would just be better off without a deal.

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