von Eurich Lobenstein
Der 403 Seiten lange Text ist ungewöhnlich spannend zu lesen, nicht zuletzt deswegen, weil er von Abraham Melzer, einem zweisprachigen Verleger für hebräische wie deutsche Geistesprodukte und Kenner der ganzen problematischen Materie, übersetzt worden ist. Problematisch warum? Der Text strotzt förmlich von Informationen, die dem normalen Sterblichen nicht nur in den Zusammenhängen nicht bewußt, sondern weitgehend unbekannt waren, die sich aber trotzdem aus viel zu wenig Details vollständige Überzeugungen geschaffen haben. Nach der Lektüre wird man manches anders sehen können. 3 Seiten „Danksagung“ an all diese, die dem Autor halfen, die Widersprüche und Zusammenhänge der verschiedenen jüdischen Bestrebungen zu erfassen und diese selbst zu begreifen, schließen sich an. Und der Autor hilft den Lesern, durch ein Lexikon der Fachausdrücke, durch „biographische Notizen“ und mittels einer Bibliographie eine grobe Orientierung im Dschungel der endlosen Varianten jüdischen Lebens in Europa, dem Mittelmeerraum und der Welt behalten zu können. Hand auf´s Herz: wer hat „die Bibel“ je in toto gelesen? Aber was aus dem christlichen Religionsunterricht herüberkam, reicht den meisten, sich ein Bild vom ganzen Judentum zu machen. In der Fülle des Stoffes trifft man zur Erleichterung der Orientierung auch auf Nachweise, die man anderswo und anderweitig schon mal vernommen hat und ist dadurch versichert, auf dem richtigen Weg des Verstehens zu sein. Weiterlesen