The Top Ten „Anti-Semites“ of 2018 by the Simon Wiesenthal Center

by Ludwig Watzal

Year after year, the right-wing Simon Wiesenthal Center in Los Angeles publishes its shitlist of the top leading „Anti-Semites“ or „anti-Semitic“ incidents.  It’s always funny to read about this organization distortion of reality and unworldliness. These yearly „Anti-Semitism“ Awards come right after the famous Hollywood Awards.

At the top of the list, rightly so, ranks the Pittsburgh Synagogue Massacre. Besides the usual suspects, such as Louis Farrakhan, the leader of the Nation of Islam, who is slandered by the Center almost on a regular basis, these Zionists apparatchiks also put Jeremy Corbyn, the leader of the British Labor Party, UNRWA, and AIRBNB on their shitlist. In October, AIRBNB announced it would delist rentals in Israeli communities in the West Bank. What the center doesn’t say is that the West Bank is illegal Occupied Palestinian Land. 

That the famous Pink Floyd singer Roger Waters takes only tenth place will perhaps disappoint him. The Zionists and their Philo-Semite enforcers are constantly slandering him that he should have come home second. Germans or German institutions are often on this ridiculous list. This time, the Bank for Social Economy finishes up in seventh place.

Nobody should be surprised by this. Zionist extremists such as the campaign journalist Benjamin Weinthal  and many others have put pressure on the bank to terminate the bank account of the group „Jewish Voice for Just Peace in the Middle East“ because this group supports the BDS movement, which calls for a peaceful boycott of Israeli products from the illegal settlement in Occupied Palestine. That the Wiesenthal Center quotes Henryk M. Broder infamous judgment about the group („a bunch of anti-Semites“) shows how fact-free, obscure, and insane their judgment is.

Anti-Semitism is a form of racism. Racism in Israel is rampant. Israeli politicians should occupy all ten places. In 2017, I recommended Yair Netanyahu, the son of Prime Minister Benjamin Netanyahu, as a candidate on the organization’s Anti-Semitic shitlist, but to no avail. It seems the Simon Wiesenthal Center is not interested in the fight against real Anti-Semitism. They rather slander other people or organizations that speak the truth about Israel’s racist occupation and Apartheid policy.

First published herehere.

Ein jüdisches Witzenhausen

von Ludwig Watzal

Der Untertitel dieses Spaziergangs durch das jüdische Witzenhausen lautet: kennst du Israel Beer Josaphat alias Paul Julius Reuter? Reuter stammte aus einer Witzenhäuser Rabbiner-Familie und ist der Gründer der Nachrichtenagentur Reuters mit Sitz in London. Er war, zeitgemäß ausgedrückt ein Medienunternehmer.

Manfred Baumgardt, studierter Historiker und Politologe, hatte bereits mit seinem Buch „Es stand alles in der Zeitung“ den jüdischen Bürgern Witzenhausens ein publizistisches Denkmal gesetzt. Diese Studie vermittelte Einblicke in eine Kleinstadt im Dritten Reich und wie dort mit den jüdischen Bewohnern umgegangen worden ist. Schikanen, Misshandlungen, Enteignungen, Deportationen und schließlich die Ermordung der Juden war ein flächendeckendes Phänomen. Wer es wissen wollte, konnte es wissen, da alles in der Zeitung stand.  Weiterlesen

Ist Broder der bessere Blockwart?

Ich bezweifle, dass die Direktoren der Bank für Sozialwirtschaft (BfS) wissen, wie perfide ihre Absicht ist, die Jüdische Stimme für gerechten Frieden im Nahen Osten e.V., daraufhin zu überprüfen, ob die jüdischen Mitglieder dieses Vereins nicht etwa Antisemiten sind. Offensichtlich wissen die Herren der Bank es nicht, denn sonst hätten sie eine solch schamlose Untersuchung nicht in Auftrag gegeben.

Wie würde der Vorstand der Bank wohl reagieren, wenn man als Kontoinhaber einem Psychiater den Auftrag erteilen würde zu überprüfen, ob die Mitglieder des Vorstands noch alle Tassen im Schrank haben und fähig sind, eine Bank zu führen. Sie würden wahrscheinlich empört dem Kontoinhaber das Konto kündigen. Sie können dies, weil sie die Macht dazu haben, weil sie arrogant   und im Grunde dumm sind. Dumm im doppelten Sinn, menschlich-sozial und kaufmännisch. Es müsste ihnen, nach den Turbulenzen, die die Bank seit der ersten Kündigung 2017 erlebt hat, eigentlich bewusst sein, dass eine solche Überprüfung dem Image der Bank nur schaden kann. Und das ist gut so.

Kann man sich über so viel Perfidie noch wundern, gar ärgern? Man kann, aber es lohnt sich nicht. Auch dumme Menschen erreichen manchmal hohe und höchste Positionen. Darüber kann man sich in der Tat wundern. Man sollte deshalb nicht nur Banken das Recht geben zu entscheiden, wessen Konto sie kündigen, sondern auch selbst das Recht in die eigenen Hände nehmen und solchen Banken kündigen oder, noch besser, dort erst gar kein Konto eröffnen.  Weiterlesen

Broder – der ewige Anti-Antisemit?

von Holdger Platta 

Die richtigen Lehren aus den Gewalttaten der Nazis gegen die Juden zu ziehen — bedeutet das erstens, sich schützend vor die Opfer von Gewalt zu stellen, überall auf der Welt, oder zweitens, sich schützend vor die Gewalttäter zu stellen, sofern diese Juden sind? Es scheint logisch und menschlich, hier die erste Alternative zu wählen. Trotzdem kochen bestimmte Personen noch immer ihr Süppchen mit unpassenden Antisemitismus-Vorwürfen. Wachsamkeit ist vor dem Hintergrund der deutschen Vergangenheit notwendig — aber keine Generalamnestie für eine gewalttägige und diskriminierende Politik der israelischen Rechten.

Wie so oft, trat der bundesdeutsche Publizist Henryk M. Broder auch an diesem Tag mit Knalleffekten auf. Ich spreche vom Montag, den 16. Juni 2008. Der Innenausschuss des Deutschen Bundestages hatte zahlreiche ReferentInnen zu einer Anhörung zum Thema „Antisemitismus“ eingeladen, und auch der heutige WELT-Journalist Broder war mit von der Partie.

Alle Versuche, „den Antisemitismus zu definieren, zu erklären und zu neutralisieren“, seien „gescheitert“, erklärte Broder gleich zu Beginn und setzte fort: Zuallererst sei zur Verhinderung einer „virtuellen“ Debatte — was immer das sei — festzustellen:

Zuerst hier.

Bestätigung des rassistischen Charakters Israels

Keine Stadt hat das Recht, einen Park für Araber zu schließen, wie es Afula im Norden getan hat, aber eine derartige rassistische Aufstachelung ist unter Benjamin Netanyahu typisch geworden.

Haaretz Editorial

Die Vereidigung am Donnerstag, bei der der Stadtrat von Afula schwor, den jüdischen Charakter der Stadt zu erhalten, ist ein nationalistisches Ritual mit gefährlichem Potenzial. Auf Facebook erklärte der neue Bürgermeister Avi Elkabetz stolz, dass er den Stadtpark tags zuvor für jedermann außer den Stadtbewohnern geschlossen habe. Elkabetz hält sein Wahlversprechen ein. Schließlich verpflichtete er sich, den jüdischen Charakter dieser nördlichen Stadt zu erhalten und die „Übernahme des Parks“ zu bekämpfen.

Dies ist nicht der erste Versuch, den jüdischen Charakter von Afula zu „erhalten“. In der Stadt erhob sich einmal Protest, nachdem arabische Familien das Ausschreibungsverfahren für den Bau von Dutzenden von Wohneinheiten gewonnen hatten. Und Afula steht da keineswegs allein. Vor einigen Monaten versuchte Kfar Vradim, in den Hügeln Westgaliläas, das Ausschreibungsverfahren abzubrechen, nachdem sich herausgestellte hatte, dass die Hälfte der Gewinner der vorherigen Ausschreibung Araber waren.  Weiterlesen

Einen rassistischen Charakter in Israel bewahren

No city has the right to close a park to Arabs, as Afula in the north has done, but such racist incitement has become typical in the country under Benjamin Netanyahu

Haaretz Editorial

The swearing-in ceremony Thursday in which the Afula City Council vowed to maintain the city’s Jewish character is a nationalist rite with dangerous potential. On Facebook the new mayor, Avi Elkabetz, proudly stated that he had closed the city park the day before to everyone but city residents. Elkabetz is keeping his election promise. After all, he pledged to maintain this northern city’s Jewish character and fight the “conquest of the park.”

This isn’t the first attempt to “maintain the Jewish character” of Afula. A protest once arose in the city after Arab families won the bidding process to have dozens of housing units built. And Afula isn’t alone. A few months ago, Kfar Vradim in the Western Galilee hills tried to halt a bidding process after it emerged that half the winners of the previous tender were Arabs.  Weiterlesen

Thailändische Arbeiter in Israel: Niemand interessiert sich für sie

von Ludwig Watzal

Die BBC strahlte eine Dokumentarfilm über thailändische Arbeiter in Israel aus. Ein thailändischer Journalist ist für diese hervorragende Dokumentation verantwortlich. Ihre Ergebnisse sind schockierend. Die Arbeits- und Lebensbedingungen sind abstoßend und skandalös. Die Arbeiter leben in Armut und Elend, gerade nur ein wenig besser als Ratten. 25 000 Arbeiter leben in vorkapitalistischen Verhältnissen und können nur fünf Jahre in Israel bleiben. Ihre Existenz ist, um es milde auszudrücken, prekär.

Israel importierte ausländische Arbeiter aus Thailand und anderen Teilen der Dritten Welt, um die Arbeitsplätze von Palästinensern zu übernehmen, nachdem das zionistische Regime diesen die Arbeitsgenehmigungen entzogen hatte.

Die thailändischen Arbeiter müssen Pestizide in großen Mengen versprühen, was nicht nur massive Gesundheitsprobleme für die Arbeiter verursacht, sondern auch erhebliche Gesundheitsprobleme für die Verbraucher israelischer landwirtschaftlicher Produkte bedeutet. Verbraucher auf der ganzen Welt sollten nach dieser Dokumentation entscheiden, ob sie noch israelische landwirtschaftliche Produkte kaufen sollen. Wo diese in Supermärkten auftauchen, sollte man Protest einlegen.

Die folgende Dokumentation ist möglicherweise nur für 29 Tage verfügbar. Bitte herunterladen.

Auf Englisch.

Deutsche Lehrer zur Gehirnwäsche nach Yad Vashem

von Arn Strohmeyer

Deutsche Lehrer sollen in der Yad Vashem-Stiftung in Jerusalem fortgebildet werden. Das haben alle Bundesländer mit dieser Organisation vereinbart – jetzt auch als letztes das Bundesland Bremen. Nun wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn deutsche Pädagogen sich mit dem Mega-Verbrechen Holocaust intensiv beschäftigen und ihr Wissen dann an die Schüler weitergeben. Die Kenntnisse der Schüler auf diesem Gebiet – das haben Umfragen ergeben – sind katastrophal, was sicher auf die Vernachlässigung des Geschichts- und politischen Unterrichts in den Schulen zurückzuführen ist. Hier haben Schulreformen in den letzten Jahrzehnten schwer gesündigt. Rechtspopulisten und neonazistische Organisationen profitieren von diesem Trend zum historischen Nichtwissen.

Die Yad Vashem-Vertreterin in Europa, Richelle Budd Caplan, hat jetzt in Bremen deutlich ausgesprochen, was das Lernziel der Fortbildung in Jerusalem sein soll: zu verstehen, was Antisemitismus ist und zu lernen, wie man ihn bekämpft. Es geht in den Kursen also offenbar weniger um das Mega-Verbrechen Holocaust, sondern um die Vermittlung der zionistischen Definition von Antisemitismus. Und diese Definition ist hinlänglich bekannt: Sie setzt Antisemitismus und Antizionismus gleich, soll heißen: Jede Kritik an Israels menschenrechts- und völkerrechtswidriger Politik gegenüber den Palästinensern – und sei sie auch noch so berechtigt – wird als „Antisemitismus“ diffamiert. Die Absicht dieses Vorgehens ist auch klar: Jede öffentliche Auseinandersetzung über Israels brutale Besatzungspolitik soll verhindert, ja zum Tabu erklärt werden. Wer sich daran nicht hält, ist eben ein „Antisemit“ und wird damit assoziativ mit den übelsten Nazi-Schergen auf eine Stufe gestellt – eine Denunziation, die für die Betroffenen schlimme existenzielle Folgen haben kann.  Weiterlesen

Die Israellobby zerstört die Debattenkultur und letztendlich die Meinungsfreiheit

von Heiko Flottau

Immer häufiger versucht die israelische Lobby, Veranstaltungen zu verhindern, in denen die Unterdrückung der Palästinenser diskutiert werden soll.

Kürzlich verschickte Christoph Rinneberg vom Kairos-Palästina-Solidaritätsnetz (KPS) im Internet eine Liste, auf der exakt nachgewiesen wird, wie viele Veranstaltungen von der israelischen Lobby verhindert bzw. behindert wurden, die sich kritisch mit der israelischen Besatzungspolitik im Westjordanland auseinandersetzen. Im Zeittraum vom Jahr 2005 bis in die zweite Hälfte des Jahres 2018 kam er auf insgesamt mindestens 90 solcher Treffen, die entweder ganz verhindert oder massiv gestört wurden. Dabei erhöhte sich die Frequenz der Störungen in den letzten Jahren erheblich. 2016 wurden 25, 2017 24 und im Jahr 2018 bis jetzt etwa sechs Diskussionsveranstaltungen behindert oder verhindert – wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass nicht in jedem Jahr eine ähnlich große Zahl von solchen Treffen geplant ist.

Hier zunächst der Link zur Liste.

Das letzte erschreckende Beispiel war der Versuch, einen Vortrag des Publizisten Andreas Zumach an der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) zu behindern. Hier der Link zum Vortrag von Andreas ZumachWeiterlesen