KoPI – eine antidemokratische Vorverurteilung

Ich war am Samstag, den 24. Februar 2018 Zeuge einer kafkaesken Teufelsaustreibung bei KoPI. Es wurde über mich debattiert und ich wurde verurteilt, ohne, dass ich etwas zu meiner Verteidigung vorbringen konnte und durfte, was jedem Beschuldigten bei deutschen Gerichten (und auch anderswo) nicht nur zusteht, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben ist. Ich wurde in Abwesenheit verurteilt, was in der Regel in autoritären Regimen passiert. Ich durfte dazu nichts sagen und wäre dazu auch gar nicht in der Lage gewesen, da ich ja nicht wusste, weswegen man mich abgelehnt hat. Die lupenreinen Demokraten vom KoPI-Sprecherkreis haben alles getan, um es zu verhindern.

Inzwischen habe ich erfahren, was der Grund war. Eigentlich ein rein formaler, und darüber hätte man mit mir offen sprechen können, so wie im folgenden Brief des Sprecherkreises an mich vorgeschlagen. Ich war vorbereitet, ihnen eine Erklärung abzugeben und war auch bereit, den Namen meines „Vereins“ (SEMIT – die andere jüdische Stimme), den ich ihn schon seit immerhin 30 Jahren führe, zu ändern, damit keine Verwechselungsgefahr besteht. Aber offensichtlich war das nur ein vorgeschobener Grund. In Wirklichkeit ging es um etwas ganz anderes. Da ich aber nicht an den Diskussionen teilnehmen konnte, weiß ich immer noch nicht genau, worum.  Weiterlesen

Antisemiten-Pack!

Nach seiner letzten peinlichen Äußerung zu seinem persönlichen Thema Antisemitismus, fragt man sich, warum Henryk M. Broder immer noch in Berlin bleibt, wo doch fast alle zu einem verlogenes Antisemiten-Pack gehören sollen und er eigentlich fortan um ganz Berlin einen Bogen machen müsste, denn eigentlich müsste ihn dort alles an das Reichssicherheitshauptamt – Referat – Palästina erinnern und an dessen Chef Adolf Eichmann.

Wenn es nur deshalb ist, weil er in Berlin mehr Antisemiten treffen und „plattmachen“ kann, dann kann ich ihn beruhigen: In Jerusalem gibt es auch Antisemiten und Israel wartet darauf, dass der oberste deutsche Antisemitenjäger endlich ins Heilige Jerusalem kommt und seines Amtes mit deutscher Gründlichkeit waltet. Und es wäre auch wünschenswert, wenn er seinen Anwalt Nathan Gelbart mitnähme, denn er wird in Jerusalem sicher auch eine Menge Prozesse führen und Uri Avnery täglich abmahnen können. Dafür ist ein zionistischer Funktionär von Keren Hajessod bestens geeignet.  Weiterlesen

Wie antisemitisch ist Deutschland?

Ich habe das Dossier gelesen und muss feststellen, dass sie wieder einmal einseitig interviewt und kritische Stimmen nicht gefragt haben. Seit Monaten tobt in den deutschen Medien -Rundfunk, Fernsehen und Presse – eine unselige und zum Teil niveaulose Debatte über Antisemitismus, Antizionismus und Israels Politik, zu der bald jeder seine Meinung sagen und schreiben darf und zu der sich Teilnehmer melden oder gerufen werden, die leider keine Ahnung haben wovon sie reden und worum es geht.

Ich beschäftige mich mit dem Thema schon fast 50 Jahre und war in letzter Zeit sehr mit meinem Buch „Die Antisemitenmacher“ beschäftigt, sodass mir das o.e. Dossier zunächst entgangen ist. Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden und habe es jetzt endlich gelesen. Ich muss gestehen, dass ich nicht überrascht war, aber trotzdem sehr erschrocken über das Niveau und die Tendenz der drei Seiten. Erst vor kurzem hat die Frankfurter Rundschau auch drei Seiten – allerdings die ersten drei Seiten der Zeitung – zum Thema gebracht und den Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, interviewt. Leider schafft es keine bürgerliche Zeitung in Deutschland über das Thema differenziert zu berichten und auch kritische jüdische Stimmen zu Wort kommen zu lassen.  Weiterlesen

„Die verfolgte Religion – Antisemitismus in Europa“

von Marlene Stripecke

Meine bisherige Meinung, dass Phoenix qualitätvolle, gut überlegte und mutige Sendungen biete, muss ich revidieren.

Bereits der Titel „die verfolgte Religion – Antisemitismus in Europa“ ist suggestiv.  A priori  schließt er jeglichen Gedanken aus, der die Besatzungspolitik der israelischen Regierung als Ursache für einen wachsenden Unmut, ja Hass im arabischen-muslimischen Bevölkerungsanteil in den europäischen Ländern betrachtet. Ist Ihnen nicht klar, dass diese israelische Politik für Angehörige der muslimischen Gesellschaft in Europa eine Provokation ist? Äußerst bedenklich ist ferner, dass jüdische Gemeinden z.B. in Deutschland  völlig kritiklos diese israelische Besatzungspolitik unterstützen, jede Kritik daran als „Antisemitismus“ bezeichnen und nach Kräften versuchen, öffentliche Einrichtungen zu zwingen, „Palästina-freundlichen“ Veranstaltungen keine Räume zur Verfügung zu stellen.

Bereits der Titel tut so, als hätte die allgemeine Öffentlichkeit irgendeine Ahnung über Inhalte der jüdischen Religion, könnte entsprechend  daran also auch etwas ablehnen. D.h. es werden aus der Vergangenheit religiöse und wirtschaftliche Ressentiments gegen Juden, die weithin vergessen worden sind,  in unsere Gegenwart  gezogen, die eigentlich heutzutage niemand mehr kennt, weil sie glücklicherweise tabuisiert und in der Öffentlichkeit nicht mehr erwähnt worden sind. Soviel zum Titel. 

Was die Zusammensetzung des Podiums betrifft, so war überdeutlich und journalistisch völlig inakzeptabel, dass bis auf den schweigenden österreichischen Journalisten alle anderen TeilnehmerInnen wohl einen familiär jüdischen  Hintergrund haben und daher Interessen- und Familientrauma- geleitet argumentierten. Unisono. Das Thema hätte einen erfahrenen und im Thema versierten Moderator verdient, keinen erschreckten willfährigen Zuhörer der Mehrheitsmeinung am Tisch, der immer wieder die stimmenstarke Frau Schapira zu Wort kommen ließ. Als Zuhörer spürte man förmlich die Angst des Moderators, durch eine kritische Mini-Frage ins Visier der Antisemitismusjäger zu geraten.   Weiterlesen

No Anti-Semitism, instead no Sympathy for Israel’s Policy

by Ludwig Watzal

Reports on Anti-Semitism are booming. Most of these stories are produced by Zionist organizations, the Israeli government or close affiliates to both of them pretending, however, non-partisanship.  Just recently the Israeli Ministry of Diaspora Affairs released the 2017 Anti-Semitism Report that showed an increase in racist incidents against Jews, especially in Western Europe such as France, the UK, and Germany. The full report is not yet available.

There are real Anti-Semitic incidents in many countries, also in Germany. Most of them have to do with the policy of the State of Israel and not with Jews because they are Jews. The only meaningful definition of Anti-Semitism is the hatred or prejudice against Jews because they are Jews. And here starts the problem. In many countries, the so-called Anti-Semitism is a just mere critic of Israel’s brutal oppression of the Palestinian People. To call such a critic „anti-Semitic“ distorts the truth and tries to distract from Israel’s immoral behavior and its human rights violations. The whole staged discussion about the „new“ anti-Semitism serves only one purpose to criminalize criticism of Israel’s political behavior.  Weiterlesen

Das Zeitalter der neuen Inquisition

Das Thema Antisemitismus klebt an den Deutschen wie eine Zecke am Hintern, die ihr Gift in die Blutbahn pumpt und den ganzen Organismus vergiftet. Da Antisemitismus politically incorrect ist und jeder Angst hat, damit in Berührung zu kommen, hat man einen Schutzmechanismus aufgebaut, der auf die einfache Formel gebracht werden kann: Wenn ich nicht Antisemit sein darf, dann werde ich eben Philosemit. Verdrängt wird die Tatsache, dass beides jeweils die andere Seite der gleichen Medaille sind, wie Ying und Yang, wie siamesische Zwillinge miteinander verbunden. Der eine braucht den anderen zum Überleben.

So ist es auch im Verhältnis zwischen Zionismus und Antisemitismus. Der Zionismus benötigt den Antisemitismus, damit dieser Juden nach Israel treibt, und der Antisemitismus braucht den Anti-Zionismus, um sich zu bestätigen. Ohne Antisemitismus würde es keinen Staat Israel geben, ja noch nicht einmal den Gedanken daran. Theodor Herzl, der Gründer der zionistischen Organisation hätte nicht vom Judenstaat geträumt, wenn ihn nicht der grassierende Antisemitismus in der französischen Gesellschaft, der mit dem Dreyfus-Prozess hochkam, daran erinnert hätte, dass er Jude ist.  Weiterlesen

Fire and Fury. Klatsch und Tratsch im Weißen Haus

von Ludwig Watzal

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Nach der Lektüre dieses Buches fragt man sich, warum das politische Washington das Buch von Michael Wolff so begeistert aufgenommen hat, obwohl es nichts anderes als Klatsch und Tratsch aus dem Weißen Hause zwischen zwei Buchdeckeln zusammengefasst hat. Dieses Geschwätz wurde bereits weitestgehend in der Regenbogenpresse breitgetreten. Dass man einen unseriösen Schreiberling wie Wolff so im Weißen Haus hofiert hat, spricht nicht gerade für die Professionalität des Personals. Das einzig Substantielle in dem Buch kam von Steve Bannon, Präsident Trumps „Chefstrategen“.

Das Buch war ein Mediencoup, der nur für den Autor lukrativ war. Dass Wolff nicht an Aufklärung interessiert ist, zeigt folgender  Ausspruch: “ Seth Rich ist tot und ich bin reich: Mann, was für eine großartige Welt! Die Leute wollen mein Buch, nicht die Wahrheit über Rich.“ Für die unaufgeklärte deutsche Öffentlichkeit nur so viel zur Hinrichtung von Seth Rich.  Weiterlesen

Süddeutsche Zeitung – eine „Qualitätszeitung“? Was für ein Witz!

Am 20. Dezember 2017 fand ein Prozess zwischen Abraham Melzer und Charlotte Knobloch in München statt. Ein Prozessbeobachter von der dominanten Regionalzeitung „Süddeutsche Zeitung“ (SZ), namens Stephan Handel, war zugegen und veröffentlichte folgende Karikatur dieser Verhandlung. Berichte über dieses journalistische Machwerk sind hier und hier nachzulesen.

Meine Einwände gegen diese verzerrte, vorverurteilende und diffamierende Beschreibung des Prozesses wurden nicht als Leserbrief oder Richtigstellung in der SZ abgedruckt. Stattdessen erhielt ich am 11. Januar 2018 eine Email von Andreas Gericke, Justiziar der Südwestdeutsche Medienholding GmbH, den ich der Öffentlichkeit im Folgenden zur Kenntnis geben möchte.  Weiterlesen

Philosemitismus: Die andere Seite der Antisemitismus-Medaille

Viele werfen mir vor, ich würde den Antisemitismus verharmlosen. Ich frage mich ernsthaft, was es da zu verharmlosen gibt. Was ist denn eine im Grunde harmlose Demonstration von meist arabischen Demonstranten, die anti-israelische Parolen skandieren im Vergleich zu den judenfeindlichen Gemetzeln im Mittelalter oder zu den Pogromen in Osteuropa zu Beginn der Neuzeit? Wie müssen sich Juden in Frankreich während des Dreyfus-Prozesses gefühlt haben, und welche Angst hatten Juden in Deutschland, als die Nazis ihre judenfeindlichen Parolen skandierten? Davon sind wir doch heute meilenweit entfernt, auch wenn unverantwortliche jüdische Zentralratsvorsitzende und fanatische jüdische Publizisten ein Bild an die Wand malen, als ob der nächste Holocaust vor der Tür steht. Sie sind es, die bei jüdischen Bürgern Furcht und Angst säen. Haben sie wirklich nicht bemerkt, dass die Welt sich geändert hat? Ich habe in meinem ganzen Leben seit ich 1945 geboren wurde, nicht ein Bruchteil der Angst gehabt wie mein Vater in den zwanziger Jahren in Berlin.

Deutschland von heute ist nicht zu vergleichen mit Deutschland der 1920er Jahre wie auch ganz Europa von heute ein vollkommen anderes Europa ist. Zwar ist in der Politik alles möglich, auch das Unmögliche, aber so liberal und vermischt wie Europa und Deutschland heute sind, kann man sich nicht vorstellen, dass der Nationalismus wieder erwacht und gefährlich wird, und schon gar nicht für die Juden. Die Juden stehen auch nicht im Mittelpunkt der Debatten, obwohl sie immer wieder versuchen, an die Spitze zu drängen und so zu tun, als ob es in der Welt nur ein Problem gibt, nämlich den Antisemitismus.  Weiterlesen