Abi Melzer versus Uwe Becker

Lieber Herr Melzer,

Ihre fortlaufenden, persönlichen Beleidigungen mir gegenüber zeigen mir nur Ihr ganz eigenes Niveau, auf das ich in Respekt vor Ihrem Alter aber nicht näher eingehen möchte.

Im Gegensatz zu mir hat ja bereits ein Deutsches Gericht Ihnen gegenüber geurteilt, dass etwa Frau Knobloch Sie einen „berüchtigten Antisemiten“ nennen darf und auch dies spricht für sich. 

Zudem hatten Sie doch einmal geäußert, dass Sie auf Korrespondenz mit mir keinen Wert legen. Daran hatte ich eigentlich auch die Hoffnung geknüpft, dass Sie Ihre „freundlichen“ Mails an mich einsparen. Leider hat meine Hoffnung getrügt, dennoch beabsichtige ich nicht, darauf weiter einzugehen.

Anbei füge ich nur einen kurzen Auszug aus einer von mir bereits veröffentlichten Positionierung zur antisemitischen BDS Bewegung bei, die nach meiner Einschätzung auch zumindest auf Teile Ihrer Unterstützer zutrifft, dass man nämlich selbst kein Antisemit sein muss, um (ggf. auch aufgrund fehlender Fachkenntnis) antisemitische Bewegungen wie BDS zu unterstützen, weil man deren eigentliches Ziel (nämlich die Zerstörung Israels), deren Strukturen und fragwürdige Finanzierung nicht erkennt oder zumindest in Ihrem Fall auch nicht erkennen will. 

„Und auch wenn nicht alle, die diese Bewegung unterstützen, selbst Antisemiten sind, so fördern sie mit ihrem Engagement doch eine Gruppierung, die selbst antisemitisch ist. So erfährt BDS zum Teil auch aus Israel selbst Unterstützung aus bestimmten Kreisen der Gesellschaft oder von jüdischen Vertreterinnen oder Vertretern in anderen Ländern, die ihre grundsätzlich legitime Kritik an bestimmten Teilen der israelischen Regierungspolitik mit dem Engagement für BDS verbinden. Nur verkennen diese Personen dabei die eigentlichen Ziele der BDS-Bewegung, die weit über einen reinen politischen Protest hinausreichen und die Existenz des jüdischen Staates in Frage stellen. Die BDS-Bewegung ist damit eine zutiefst antisemitische Bewegung.“

Mögen Sie trotz Ihrer schwierigen inneren Situation ein schönes Sukkot-Fest feiern.

Mit besten Grüßen 

Uwe Becker

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Herr Becker,

ich bitte Sie mich nicht mit „Lieber Herr Melzer“ anzuschreiben. Ich bin nicht Ihr „lieber Herr Melzer“ und Sie sind auch nicht mein „lieber Herr Becker“. Sie sind mein Gegner und mein Feind und ich kann vor Ihnen keinen Respekt haben, solange Sie behaupten, ich sei ein Antisemit.

Dass Sie sich nicht schämen und sich auch nicht dumm und dämlich vorkommen ein Gerichtsurteil zu erwähnen, dass nichts anderes gesagt hat, dass § 5 unseres GG respektiert werden muss. Dass ist Ihnen freilich sehr fremd. Das Gericht hat nicht gesagt, dass ich ein Antisemit bin, was Sie ja gern hätten. Es hat lediglich gesagt, dass Frau Knobloch das sagen darf, was übrigens auch meine Meinung ist. Sie darf es sagen, genauso wie ich sagen darf, dass Sie meiner Meinung nach ein elender Nazi oder ein berüchtigter Antisemit sind. Ich darf es sagen, es ist nur meine Meinung, es bedeutet nicht, dass Sie es wirklich sind. Sie, in Ihrer berüchtigten Selbstgerechtigkeit, suggerieren aber, dass ein deutsches Gericht geurteilt hat, ich sei ein Antisemit. Wenn ich aber ein Antisemit bin, was sind dann Sie?

Sie verkennen auch die Tatsachen. Ich lege tatsächlich keinen Wert darauf mit Ihnen zu korrespondieren. Ich nehme mir aber die Freiheit, Ihnen Artikel und Meinungen zuzuschicken, die Sie zur Kenntnis nehmen sollen und offensichtlich auch zur Kenntnis nehmen.

Ich habe nichts dagegen, dass Sie BDS als eine antisemitische Bewegung halten. Wie gesagt, wir haben in diesem Land Meinungsfreiheit. Aber dann sollten Sie so fair und ehrlich sein und sagen, dass es Ihre Meinung ist. Dagegen habe ich nichts. Sie behaupten aber die BDS sei antisemitisch, ohne zu erwähnen, dass es nur Ihre Meinung ist. Viele Juden und Israelis unterstützen die BDS und andere nicht. Keiner aber behauptet, die BDS sei antisemitisch, bis auf die Israelische Propaganda, die ein Zionist wie sie immer wieder zitiert. Sie verurteilen Israelis und Juden wegen ihrer Meinung und glauben, dass nur an Ihrer Meinung die Welt genesen wird. Wir “verkennen“ die eigentlichen Ziele der BDS: Freiheit und Gerechtigkeit für das palästinensische Volk. Was ist daran antisemitisch? Sie erinnern mich an den Mann, der seinen Feind immer wieder beleidigt, indem er behauptet, dass dessen Schwester eine Nutte ist. Es nützt dem Beleidigten nicht, wenn er sagt: Ich habe doch gar keine Schwester.

So ein blinder, tollwütiger Hund sind auch Sie. Sie behaupten unentwegt, dass BDS antisemitisch ist, und wenn man Sie auffordert, es zu beweisen, dann kneifen sie und sagen: Aber die BDS ist antisemitisch.

Vielleicht sind Sie ein Nazi oder zumindest ein Antisemit? Ganz sicher sind Sie ein Antidemokrat und ich werde Sie immer wieder bloßstellen und bekämpfen.

Die BDS stellt nicht die Existenz des Staates Israel in Frage, sondern will nur für die Palästinenser die gleichen Rechte wie für Juden. Ist das zu viel verlangt?

Wünschen Sie mir nicht ein „schönes Sukkot-Fest“. Allein das ist doch ein Beweis, dass Sie ein Antisemit sind. Für Sie sind alle Juden gleich. Ich bin aber kein religiöser Jude und Sukkot bedeutet mir nicht viel. Und so sind nicht alle Juden gleich. Es gibt orthodoxe, religiöse, traditionelle, säkulare, linke, rechte und jüdische Freidenker. Erkundigen Sie sich deshalb vorher, bevor Sie einem Juden „gut Schabbes“ wünschen. Vielleicht feiert er den Sonntag.

Und last not least, Herr Becker: Grundsätzlich ist es mir egal, ob sie Juden lieben oder nicht oder ob Sie die BDS akzeptieren oder ablehnen. Sie dürfen das eine wie das andere tun. Was Sie aber nicht dürfen, ist unser Grundgesetz verletzen, auf das Sie einen Eid abgelegt haben. Sie müssen die Würde aller Menschen nicht antasten, auch meine Würde nicht, und Sie dürfen nicht die Meinungsfreiheit unterdrücken unter dem Vorwand, es handelt sich um Antisemitismus. Es handelt sich ja nur IHRER Meinung nach um Antisemitismus, aber Ihre Meinung ist und bleibt Ihre Meinung und ist kein Artikel des Grundgesetzes.

Ich jedenfalls verachte Philosemiten wie Sie, denn für mich sind es ANTISEMITEN, die die Juden lieben, und von Ihnen will ich nicht geliebt werden.

 Abraham Melzer

Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker gehört abgewählt

Lieber Gott, schütze mich vor Freunden wie Uwe Becker, vor meinen Feinden kann ich mich selbst schützen. (Altes jüdisches Sprichwort).

„Ein neues Gespenst geht um in Europa: das ist der Antisemitismus-Vorwurf. Er stelle ´uns Europäer, insbesondere Deutsche, unter Generalverdacht und ruft im Stil der McCarthy-Ära zu einer Hexenjagd auf jeden auf`, der die Politik Israels nicht unterstütze und denunziere ihn als Antisemiten. So zitiert die SZ die Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2018, die Kulturwissenschaftler Jan und Aleida Assmann. „Die wahren Freunde Israels werden es sich nicht verbieten lassen, die Entwicklungen in diesem Land… gelegentlich auch einmal mit kritischer Sorge zu beobachten.“ Ginge es nach Bürgermeister Uwe Becker (CDU) hätten die Assmanns den Friedenspreis nicht bekommen, weil Becker ihnen Unterstützung der „antisemitischen BDS-Bewegung“ vorgeworfen hätte und er hätte noch hinzugefügt, dass es sich um „judenfeindliche Israelhasser“ handelt.

Das, was für die Assmanns Anlass zu „kritischer Sorge“ ist, dürfte auch dazu geführt haben, dass Daniel Barenboim „sich heute schämt, ein Israeli zu sein“… Überraschenderweise war es der israelische Ministerpräsident Netanyahu, am 10. 3. 2019 auf Facebook schrieb:  «Israel ist nicht das Land sämtlicher Bürger. Nach Verabschiedung des Nationalstaats-Gesetzes ist Israel der Nationalstaat der jüdischen Nation – und nur dieser allein».  Weiterlesen

Die Vorfälle von Halle – Die Schuldigen sitzen im Bundestag

Das Problem des Antisemitismus hat meinen Vater sein Leben lang beschäftigt. In Gesprächen mit mir sagte er oft, dass der sogenannte Nachkriegs-Antisemitismus in Wirklichkeit gar kein echter Antisemitismus sei. Dass es Menschen gibt, die Juden nicht mögen oder gar hassen, ist schon immer so gewesen; die Juden konnten es ertragen. Problematisch ist der Staats-Antisemitismus, wenn Judenhass zur Staatsräson wird und vom Staat inszeniert und gelenkt wird. Vor 1933 gab es in Deutschland nicht weniger „Antisemiten“ als nach 1933 und umgekehrt. Das Volk hat sich nicht verändert, allerdings die Regierung. An die Macht kam eine judenhassende „Mafia“. Natürlich gab es auch im Volk Judenhasser, so wie es nach dem Krieg auch Judenhasser gegeben hat, aber die Politik war nach dem Krieg nicht mehr darauf gerichtet, Juden zu hassen und zu vernichten. Im Gegenteil, die deutsche Politik zeigte Reue und war bereit, die Verantwortung für das Gewesene zu übernehmen und „Wiedergutmachung“ und Reparationen zu zahlen. Eine Schmiererei auf einer Synagogenwand war auch für meinen Vater entsetzlich, aber er sah darin nicht einen wieder aufkeimenden Antisemitismus. Heute ist schon ein Hakenkreuz auf einer öffentlichen Klotür für die BILDzeitung ein Beweis für einen neuen Judenhass in Deutschland.

Mein Vater war sein Leben lang gegen eine politische Paranoia, wenn Juden von Antisemitismus sprachen. Als in Köln jemand die Worte „alles jut“ aussprach, (womit er nur auf Kölsch sagen wollte, dass alles gut ist) und eine polnische Jüdin, die Auschwitz überlebt hatte, „Alle Juden“ verstand, hat sie die Worte sofort auf sich bezogen und den Schluss gezogen, dass sie Antisemiten begegnet war.  Weiterlesen

Eine Zeitung hinter der noch nie kein kluger Kopf steckte (FAZ)

Seit Jahren befindet sich das Niveau der SZ im Sinkflug und hat inzwischen ein Stadium erreicht, dass man diese Zeitung ohne schützenden Handschuh nicht mehr in die Hand nehmen möchte. Das Streiflicht vom 14./15.09.2019 ist der endgültige Beweis dafür, dass wir es mit der SZ um eine von „bösen Mächten“ gelenkte Zeitung zu tun haben. Selbst die BILD-Zeitung hätte es nicht gewagt, auf solchem Niveau zu veröffentlichen.

Albrecht Müller, der Herausgeber der NachDenkSeiten wurde persönlich angegriffen.  Polemiken sind zwar in der Presse erlaubt und sogar erwünscht, aber Angriffe so weit unter der Gürtellinie sind perfide und für jeden einigermaßen anständigen Leser peinlich. Man schämt sich fremd für die Zeitung, und es bleibt zu hoffen, dass viele Leser die Konsequenz daraus ziehen und die Zeitung tatsächlich nicht mehr in die Finger nehmen.  Weiterlesen

Charlotte Knobloch und die Meinungsfreiheit

Die rabiate zionistische Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern hat wieder einmal zugeschlagen und mit ihrer Art des Drucks, die eher nach Erpressung riecht, verhindert, dass die Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe (JPDG) die Räume, die sie bei der Caritas in München für eine Veranstaltung gemietet hatte, auch tatsächlich benutzen kann.

Dabei muss man wissen, dass „zionistisch“ nicht zwangsläufig „jüdisch“ bedeutet. Als die zionistische Bewegung gegründet wurde, war die Mehrzahl der Juden dagegen. Im West haben die Juden ihre Integration verteidigt und wollten nichts davon wissen. Es war kein Zufall, dass die Münchner Juden den ersten Zionistenkongress 1897 in München nicht haben wollten. Und im Osten waren die Rabbiner aus religiösen Gründen gegen den Zionismus, weil sie auf den Messias warteten, der sie ins Heilige Land führen soll. Der Zionismus war für sie „Teufelswerk“ und lediglich eine Nachahmung der damals überall in Europa aufkeimenden nationalen Bewegungen. Der Zionismus war damals die nationale Bewegung von Juden, nicht aber vom Judentum. Leider ist aber inzwischen eine chauvinistisch-nationalistische Ideologie daraus geworden.

Knobloch setzte sich auch über die Gefühle anderer Juden, als sie sich vor Jahren lächelnd in der Uniform der Münchner Polizei ablichten ließ, derselben Polizei, die nur wenige Jahrzehnte davor tausende von Juden nach Auschwitz in den Tod verschickt hat. Knobloch ist krankhaft von sich und ihrer Bedeutung überzeugt und diffamiert jeden als Antisemiten, der nicht ihrer Meinung ist. Sie lässt sich als „Holocaustüberlebende“ titulieren und überlebte in Wahrheit in einem oberbayrischen Dorf in Frieden und Sicherheit. Andererseits schweigt sie, wenn Juden wie Hajo Meyer, der Auschwitz kaum überlebt hat, von verblendeten Zionisten wie Henryk M. Broder  als „Berufsüberlebender“ beleidigt werden, nur weil sie eine eigene, andere Meinung haben zu dem, was in Israel passiert.  Weiterlesen

Judenhass im Internet?

Ein fragwürdiges Buch mit einer Ansammlung von absurden Zitaten.

Dieser Tage habe ich ein Buch zur Rezension bekommen – Monika Schwarz-Friesel, Judenhass im Internet – Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl – und hätte es am liebsten sofort in den Mühl geworfen, da ich schon geahnt habe, dass es eigentlich ein überflüssiges und unnötiges Buch ist. Schon die Überschrift des ersten Kapitels zeigte mir wie Recht ich hatte.

„Warum Antisemitismusbekämpfung die Antisemitismusforschung braucht.“ Dabei wird umgekehrt ein Schuh daraus. Die Antisemitismusforschung braucht den Antisemitismus, damit sie auf Kosten der Steuerzahler noch viele Jahre, am liebsten bis in alle Ewigkeit, forschen kann. In diesem Fall hat es vier Jahre gedauert und eine Menge Geld kostet. Steuergeld, unser Geld. Wenn man aber vier Jahre im Dreck wühlt, dann findet man auch das, was man sucht, nach dem Motto, wer suchet der findet. Wenn man vier Jahre Antisemitismus sucht und das auch noch im WWW, also im Internet, der muss schon sehr hartnäckig sein und über viel Zeit verfügen. Und wenn man am Ende Millionen Hinweise findet, Phantasmen über Juden, und feststellen kann, dass mittlerweile kein Tag vergeht, an dem nicht ein antisemitischer Vorfall gemeldet wird, dann kommt man leicht zu der Erkenntnis, dass Juden sich erneut besorgt und ängstlich fühlen, ja fühlen müssen, denn ein neuer Holocaust, zumindest im Internet, steht vor der Tür. Immerhin stellt diese Expertin fest, dass der „israelbezogene Judenhass heute die primäre Manifestationsform“ ist. Israel dienst dabei, ihrer Meinung nach, besonders häufig als Projektionsfläche der Judenfeindschaft.“  Weiterlesen

Antisemitismus oder das Müller-Milch-Syndrom

Bei uns Juden erzählt man folgende Geschichte: Ein Mann beleidigt einen anderen und sagt zu ihm, deine Schwester ist eine Hure. Der Beleidigte antwortet, ich habe keine Schwester. Darauf der dumme aggressive Beleidiger, macht nichts, sie ist trotzdem eine Nutte.

So verhält es sich im Antisemitismus- und Nahostdiskurs. Da kann man sagen was man will, man ist trotzdem Antisemit, auch wenn man Jude, Israeli oder gar orthodoxer Jude ist. Von Nichtjuden ganz zu schweigen, sie sind schon deshalb Antisemiten, weil sie keine Philosemiten sind. Neutral sein gilt nicht, weder bei den Zionisten noch bei den Antizionisten. Antizionisten sind per se Antisemiten und Zionisten sind die echten und einzigen Juden, die von Israelfans akzeptiert werden. Für sie ist alles, was nicht von der israelischen Hasbara kommt, antisemitisch, oder was?

Die BILD und die übrige Springer-Presse stehen ohne Wenn und Aber hinter Israels Politik, und israelischen Politikern, auch wenn diese stolze Faschisten sind. Ajelet Shaked, Israels noch Justizministerin, warb bei den letzten Wahlen mit einem Parfüm, welches FASCHISM hieß und sie meinte, für sie ist Faschismus Demokratie. Tatsächlich wird aber umgekehrt ein Schuh daraus: Die israelische Demokratie ist wie Faschismus.  Weiterlesen

Lehrgang zum Antisemitismus-Beauftragten

Deutschland braucht noch mehr Antisemitismus-Beauftragte. Polizei, Bundeswehr, Supermärkte, Kaufhäuser, Schulen und Konzerne suchen krampfhaft nach im Antisemitismus erfahrene Mitbürger, Semiten oder Anti-Semiten, Hauptsache erfahren und in Antisemitismus gebildet.

Seminarleiter: Abraham Melzer

Themen:

Die „Buchreligionen“ Islam, Christentum, mosaische Religion                 Graf Lobenstein

Auseinandersetzung zwischen den Religionen                                        Graf Lobenstein

Die Juden vor der französischen Revolution                                                Rudi Mendel

Rassen-Ideen und früher Antisemitismus                                                Alfred Weinstein

Politische Situation des 19. Jahrhunderts und der Erste Weltkrieg         Abraham Melzer

Der Holocaust und Europas Untergang 1919 bis 1956 (Suez-Krieg)      Abraham Melzer

„Neuer Antisemitismus“                                                                            Abraham Melzer

 

Jeder Lehrgangsteilnehmer erhält eine aussagekräftige Bescheinigung. 

Veranstaltungsdauer: Zwei Tage.

Teilnahmegebühr: 250,–€.

Verantwortlich: Der SEMIT – unabhängige jüdische Zeitschrift.

Wenn sich genügend Interessenten gemeldet haben (mindestens 13), werden Ort und Zeit des Lehrgangs bekanntgegeben.

Ein Info-Abend im Bertha-Pappenheim-Haus

Es sollte ein Info-Abend über „Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus“ werden, und es wurde ein Abend über jüdische Ängste und die üblichen zionistischen Verschwörungstheorien, dass BDS antisemitisch sei und die Kritik an Israel grundsätzlich antizionistisch sei und infolgedessen ebenfalls antisemitisch. Als der deutsch-jüdische Publizist Abraham Melzer darauf hinwies, dass „Kritik an Israel“  in der Regel nicht pauschal gegen Israel  gerichtet ist, sondern natürlich die israelische Regierungspolitik meint, wurde er von den braven Gutmenschen, die sich bestätigen wollten, dass sie keine Antisemiten sind, fast aus dem Raum befördert und die Referentin sonnte sich in der Zustimmung des unwissenden Publikums.

Dabei begann der Abend sehr angenehm, als die Referentin, Prof. Dr. Julia Bernstein, ein Zitat von Bertha Pappenheim vorlas, dass sie sozusagen als Motto ihrer Vorlesung verstanden wissen wollte. „Niemand darf ruhig bleiben, wenn irgendwo Unrecht geschieht.“ Leider aber bezog sie das Wort „irgendwo“ allein auf Unrecht an deutschen Schulen und durch angebliche deutsche Antisemiten. Unrecht in Israel und erst recht in Palästina war nicht Gegenstand ihres Vortrags und deshalb schwieg sie auch darüber, dass just zwei Tage vor diesem erbärmlichen Abend, ein Armeerabbiner in einer Militärakademie die Soldaten belehrt hat, dass „die Araber unsere Sklaven sind.“ Mit „unsere“ meinte er die jüdischen Israelis. Natürlich ist nicht das der Skandal. Der Skandal ist, dass keiner in Israel aufgestanden ist und gefordert hat diesen Rabbiner sofort zu entlassen, aus der Armee zu entfernen und ihm die Lizenz zu entziehen Rabbiner zu sein. Aber nein, in Israel regt sowas niemanden mehr auf. Keiner hat sich auch aufgeregt, als vor einigen Jahren ein Richter behauptet hat, dass jüdisches Blut wertvoller sei als arabisches. Der Richter ist immer noch Richter und die Israelis sind immer noch dieselben Israelis: Rassistisch und nationalistisch.  Weiterlesen