Setzt die Israellobby deutsche Politiker unter Druck?

von Ludwig Watzal

Jüngstes Beispiel dieser politischen Rückgratlosigkeit und des bewussten Wegschauens ist der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. Ein denunziatorischer Artikel des berühmt-berüchtigten Kampangenjournalisten Benjamin Weinthal, der für die rechtsnationalistische Zeitung „Jerusalem Post“ in Deutschland auf Antisemiten-Jagd geht, hat insinuiert, dass Müller unter die berühmtesten zehn „Antisemiten“ auf der Welt vom „Simon-Wiesenthal-Zentrum“ (SWC) in Los Angeles eingereiht werden könnte. Die Bedingungen, unter denen man dies eventuell vermeiden könnte, wurden in diesem denunziatorischen Artikel gleich genannt.

Das SWC in Los Angeles hat nichts, aber auch gar nichts mit dem ehemaligen Nazi-Jäger Simon Wiesenthal gemein, außer den Namen, den die rechte zionistische Propaganda-Organisation gekauft hat. Dieser Hasbara-Organisation geht es um die Verfolgung und Verleumdung vermeintlicher Antisemiten, die von Denunzianten in verschiedenen Ländern nach L. A. gemeldet werden. Der zionistische Hetzer Weinthal, der sich selber gerne als  Stimme aus Israel darstellt, scheint enge Kontakte zu Efraim Zufroff, einem Siedler, der in völkerrechtswidrigen Siedlung Efrat lebt, zu pflegen, der oft in seinen Artikeln zitiert wird. Seine Artikel weisen immer das gleiche Muster auf. Er ruft fast immer die gleichen rechtsradikalen Zionisten an, die ihm dann den „Antisemitismus“ des Gejagten bestätigen oder dessen Namen verunglimpfen. Hier eine kleine Sammlung Weinthalscher Denunziationsartikel.

Anfänglich konnte man den Eindruck gewinnen, Müller handele souverän und lasse diese denunziatorische Attacke an sich abperlen, weil nichts, aber auch gar nichts an den Vorwürfen dran ist. Weit gefehlt! Es scheint in Deutschland fast keinen Politiker zu geben, der den Mut und das Rückgrat besitzt, um gegen Verleumdungen der zionistischen Israellobby und dem Wink mit der Antisemitismus-Keule zu bestehen. Menschen, die es scheinbar hatten, wählten letztendlich den „Freitod“.  Weiterlesen

Israels Justizministerin Shaked entlarvt das wahre Gesicht des Zionismus

von Ludwig Watzal

So, jetzt ist es endlich raus! Der Zionismus steht nicht nur zu den Menschenrechten im Widerspruch, sondern auch zur universellen Gerechtigkeit. Zionismus steht über allem. Niemand geringerer als die israelische Justizministerin Ayelet Shaked sagte das auf einer Konferenz, die von der Israeli Bar Association in Tel Aviv organisiert war. Gideon Levy, Journalist bei Haaretz, nennt sie „Israels Ministerin der Wahrheit„. Die oberste Riege des rechtsgerichteten Zionismus verleugnet die Menschenrechte.

Shaked und ihresgleichen haben sich sehr kritisch gegenüber dem Obersten Gerichtshof Israels verhalten. In ihrer Rede kritisierte sie den Gerichtshof, weil er dem Zionismus und der jüdischen Mehrheit im Land nicht genug Aufmerksamkeit gegeben hätte. Der Zionismus und die Herausforderungen, vor die das Land gestellt ist, sind ein blinder Fleck geworden, der im Vergleich zu individuellen Rechten nicht ins Gewicht fällt. Nach ihr sollte die Demografie und die jüdische Mehrheit mehr Aufmerksamkeit erfahren. Vielleicht sollten die israelischen Gerichte dem Beispiel Saudi Arabiens und der Türkei folgen.

„Der Zionismus darf sich nicht, und ich sage hier, er wird sich nicht weiterhin dem System der individuellen Rechte unterwerfen, das in einer universellen Weise interpretiert wird, die sie von der Geschichte der Knesset und der Geschichte der Gesetzgebung trennt, die wir alle kennen“, sagte Shaked. Die Regierung von Netanyahu treibt den umstittenen „nation-state-bill“ voran, der festlegen wird, dass Israel das „nationale Heim des jüdischen Volkes“ ist, und nur sie können das Recht auf Selbstbestimmung im Staat verwirklichen.  Weiterlesen

Justice Minister Shaked Shows the Real Face of Zionism

by Ludwig Watzal

There, said it! Zionism contradicts not only human rights but also universal justice. Zionism is above all. No less than the Israeli Minister of Justice Ayelet Shaked said this at a conference organized by the Israeli Bar Association in Tel Aviv. Haaretz journalist Gideon Levy calls her „Israel’s Minister of Truth.“ The top echelons of right-wing Zionism negate human rights.

Shaked and their ilk have been very critical of Israel’s High Court of Justice. In her speech, she criticized the court for giving insufficient attention to Zionism and the country’s Jewish majority. Zionism and the challenges the country is facing have become a blind spot, which carries no certain weight in comparison to individual rights. According to her, demography and the Jewish majority should be taken more into consideration. Perhaps the Israeli courts should follow Saudi Arabia’s or Turkey’s examples.

„Zionism should not continue, and I say here, it will not continue to bow down to the system of individual rights interpreted in a universal way that divorces them from the history of the Knesset and the history of legislation that we all know,“ Shaked said. The Netanyahu government pushes the controversial „nation-state bill“ that will determine that Israel is the „national home of the Jewish people“ and only they can realize the right to self-determination in the state. Shaked considers national and Zionist values as an „absolute truth.“  Weiterlesen

„Antisemitismus“-Auszeichung für Berlins Regierenden Bürgermeister Müller?

von Ludwig Watzal

Man kann es kaum glauben, was Benjamin Weinthal und Konsorten alles einfällt, um Menschen zu diskreditieren, die es gewagt haben, eine Demonstration zum Al-Quds-Tag in Berlin zuzulassen oder die BDS-Bewegung, die sich gegen Israels brutales und rassistisches Besatzungsregime mit Boykott-Aufrufen gegen Waren aus den illegalen Siedlungen zu Wehr setzt, nicht zu kritisieren. Man kann dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, zu seiner Zivilcourage und zur möglichen „Auszeichnung“ nur gratuliereWeinthaln.

Dass Weinthals Schmerenkomödien in der rechtsgerichteten „Jerusalem Post“ überhaupt einer Erwähnung wert sind, zeigt, dass selbst Journalisten auf seine Tricks immer wieder hereinfallen. Weinthals „journalistische Leistung“ ist das Konstruieren von „Antisemiten“. Jeder, der von gesellschaftlicher Relevanz sein könnte und von ihm und seinen Hintermännern als eine „Gefahr“ für Israel eingeschätzt wird, muss öffentlich „hingerichtet“ werden.   Weiterlesen

Blogwarte

Die Stadt Frankfurt will, auf Betreiben ihres Stadtkämmerers Uwe Becker, ein Verbot der Benutzung öffentlicher Räume und der Gewährung öffentlicher Zuschüsse für „BDS“ Aktivitäten per Verordnung einführen. Dabei will Becker allein entscheiden, welche Aktivität der nach seinen Worten „antisemitische BDS-Kampagne““ zugeordnet werden sollen.

„Die Stadt Frankfurt soll daher im Rahmen ihrer Möglichkeiten allen Aktivitäten der antisemitischen BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten und sich aktiv dafür einsetzen, dass diese in Frankfurt keinen Raum und keine Unterstützung finden“. Diese Sprache des Frankfurter Kirchendezernenten Uwe Becker, erinnert viel mehr an Nazijargon, als der Boykott Aufruf, der eher an den Boykott gegen die südafrikanische Apartheid Politik erinnert.

Uwe Becker sollte es doch bei der in Frankfurt fahrenden Freundschafts-Straßenbahn lassen, die niemanden weh tut und, nach seinen Worten, die Freundschaft zu Israel „auch optisch im Straßenbild Frankfurts zum Ausdruck bringt“.

Ähnlich will es auch die Stadt München machen und beide sind bereit mit einem solchen Beschluss gegen geltendes Gesetz und vor allem gegen das Grundgesetz zu stimmen. Dahinter steht der israelische Agitator Benjamin Weinthal, den manche als „Dreckskerl“ bezeichnen.  Weiterlesen

Die israelische Staatsdoktrin

Man kann es noch so ablehnen, aber die israelische Staatsdoktrin ist rassistisch. Israel bezeichnet sich als jüdischer Staat. Jude kann aber nur derjenige sein, dessen Mutter Jüdin ist. Die Zugehörigkeit zum Staat und die Akzeptanz durch den Staat sind demnach vom Blut abhängig. Das ist ein wesentliches Merkmal des Rassismus. Das war auch die Staatsdoktrin in Deutschland im Dritten Reich und das war die Staatsdoktrin in Südafrika während des Apartheid-Regimes. In Staaten wie Frankreich, England oder Deutschland ist es heute anders, die Zugehörigkeit zum Volk und zur Nation ist weder von der Religion noch von der ethnischen Abstammung abhängig. In Israel von heute wird auf die „Reinheit“ des Blutes geachtet.

Was genau ist damit gemeint, dass Israel ein jüdischer Staat ist? Man redet vom „jüdischen Charakter des Staates“, was aber ein sehr schwammiger Begriff ist. Für manche ist es die Forderung und Vorbereitung auf einen Staat, der seine Gesetze nach der Halacha richtet, nach den Vorschriften der jüdischen Religion wie sie in der Bibel aufgezeichnet sind. Für andere ist es allein die Tatsache, dass die jüdischen Feiertage in Israel als gesetzliche Feiertage gelten, so wie in Deutschland die christlichen Feiertage. Dabei bezeichnet sich Deutschland nicht als ein christliches Land, auch wenn betont wird, dass hier die jüdisch-christliche Tradition ausschlaggebend ist. Für andere wiederum bedeutet es, dass man sich nicht vor Antisemitismus fürchten braucht. Schließlich bedeutet es für die Welt die Tatsache, dass die Juden in Israel demografisch die Mehrheit darstellen.  Weiterlesen

Ist Michael Wolffsohn senil?

Die Frage ist nicht unberechtigt, wenn man seinen letzten Beitrag vom 6. Juli 2017 in der „Jüdischen Allgemeine“ liest, dem Zentralorgan des Zentralrates der Juden in Deutschland.  Natürlich in der Jüdischen Allgemeine, denn eine andere halbwegs liberale und vernünftige Zeitung hätte diesen selbstgerechten, weinerlichen und unverschämten Unsinn niemals gedruckt.

Wolffsohn beklagt, dass nach seiner Meinung „angeknackte“ Verhältnis zwischen Israel und Deutschland. Er behauptet, dass „seit 1981 gehört Israel in der deutschen Öffentlichkeit kontinuierlich zu den unbeliebtesten Staaten.“

Ich lebe aber auch in diesem Deutschland und kann das auf keinen Fall bestätigen. Ich habe noch im Auge die riesengroße Überschrift der BILD-Zeitung nach einem Selbstmordattentat in Tel Aviv: „Wir weinen mit Israel!“ Und meine tägliche Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist die, dass die Deutschen felsenfest hinter Israel stehen und vor jedem israelischen Kriegsverbrechen die Augen verschließen, auch wenn es einige, leider zu wenige Deutsche gibt, darunter auch viele Juden und Israelis, die hier leben, die Israels Politik kritisieren, was nichts, aber auch gar nichts zu tun hat mit „Israel-Kritik, Israel-Distanz und schließlich Antizionismus und Antisemitismus.“ Dieses ewige Mantra der zionistischen Juden à la Wolffsohn und Broder ist inzwischen so langweilig, wie das Vorlesen der Börsenkurse für Menschen, die keine Aktien besitzen.  Weiterlesen

Münchens Antisemitismus-Antrag als Vernebelungstaktik

von Reiner Bernstein

Ich entsinne mich, dass ein führender Repräsentant der Münchner Israelitischen Kultusgemeinde vor Jahren nichts davon wissen wollte, dass antisemitische Einstellungen in der Bevölkerung nur Normalität gehören. Stattdessen wurde er nicht müde, mir seine positiven Erfahrungen bei Führungen durch die Synagoge am Jakobsplatz hervorzuheben. Was hat sich seither geändert? Die israelische Politik ist innen- und außenpolitisch unter Druck geraten – in den Bevölkerungen der westlichen Welt und in der internationalen Diplomatie. Wer heute dem Staat Israel die Achtung von Rechtsstaat und Demokratie zugutehält, muss mit Hohngelächter rechnen.  

In diese Konstellation fällt der Antrag „Gegen jeden Antisemitismus! – Keine Zusammenarbeit mit der antisemitischen BDS-Bewegung (‚boykott, divestment and sanctions‘)“ der Münchner CSU- und der SPD-Stadtratsratsfraktion vom 11. Juli. Bezeichnenderweise verfügen die Antragsteller nicht einmal über ausreichende Englischkenntnisse, sonst würden sie „Boykott“ nicht mit „k“ schreiben und hätten das „and“ zugunsten des Kommas vermieden.  Weiterlesen

Die unerträgliche Besserwisserei der Wenigwisser

Zum Aufruf der zionistischen McCarthy-Organisation „Honestly Concerned“ möchte ich erwidern: Antisemitismus ist nicht Antizionismus. Gegen Antisemitismus sind wir alle, aber Kritik am Zionismus ist absolut berechtigt und sogar notwendig. Und natürlich sind auch wir gegen eine ungerechte und eine ungerechtfertigte Delegitimierung des Staates Israel. Der Staat existiert und kann gar nicht mehr delegitimiert werden. Es darf, kann und muss aber kritisiert werden. Es geht nur darum, Israel an jüdische und humane Werte zu erinnern und aufzufordern dem Palästinensischen Volk endlich die volle Freiheit und Souveränität zu gewähren. BDS muss nicht Israel dämonisieren. Für die Dämonisierung des Staates Israel sorgen die Israelis und ihre Helfer und Helfershelfer schon selbst.

Wer ist denn schon Sacha Stawaski und wer ist schon Uwe Becker, dass sie im Namen aller Frankfurter behaupten können, dass „wer für den Boykott israelischer Waren wirbt und Sanktionen gegen Israel fordert, in unserer Stadt nicht willkommen ist“. Die EU hat soeben Sanktionen gegen Russland gefordert und gegen dem Iran und Nordkorea bestehen schon seit langem Sanktionen. Warum protestieren Sacha Stawski und Uwe Becker nicht dagegen?  Weiterlesen