Camus beschreibt in seinem Buch „Die Pest“ vordergründig eine tödliche Epidemie, die Situation der Quarantäne einer gesamten Stadt und wie sich die ihr unterworfene Bevölkerung nach anfänglicher Lähmung in „Freiwilligengruppen“ organisiert und sich der „Pest“ in innerem und äußerem Widerstand erfolgreich entgegenstemmt. Vieles im Roman liest sich vor dem Hintergrund unseres eigenen Erlebens der Kontaktsperre, örtlicher Ausgangssperren sowie der Quarantäne in Zeiten der Corona-Krise wie eine realitätsnahe Vorwegnahme der heutigen Pandemie. Camus verwendete die Beschreibung des Verlaufs der Pest nur als beispielhafte Symbolik. Ihm ging es um einen politischen Vergleich: Die Pest – das war für ihn die Besatzung Frankreichs durch die Nazis von 1940 bis 1944 im historisch-konkreten Sinne. Die Pest – das war für ihn aber auch die Warnung vor erneuten, anderen Formen der Diktatur. Was aber für uns in Deutschland und fast überall auf der Welt, eine neue unheimliche und erschreckende Erfahrung bedeutet, ist für Palästinenser, die im von den Israelis besetzten Palästina leben, eine seit Jahrzehnten erlebte tagtägliche Erfahrung. Die Pest – das ist auch die Besatzung Palästinas.
Seit Wochen ist die gesamte Welt von einem tödlichen Virus befallen, und man hat kaum noch Zeit und Nerven, sich mit etwas anderem zu beschäftigen. Jetzt, wo die verantwortlichen Politiker glauben, die beinahe diktatorischen Fesseln lockern zu können und man sich für die Zeit nach der Pandemie vorbereitet, gibt es erstaunlicherweise immer noch Ewiggestrige, blinde und taube Mitbürger, die genau dort weitermachen zu wollen, wo sie vor Wochen aufgehört haben, nämlich bei der Antisemitismushysterie.
Es sind immer die gleichen, die hinter der faschistoiden Politik eines Benjamin Netanjahu stehen, diese verteidigen, indem sie nicht darüber reden, sie ignorieren und verschweigen, und stattdessen wieder das Thema aus der Mottenkiste hervorholen, das inzwischen die Bevölkerung leid bis zum Erbrechen hat. Es sind immer dieselben Kandidaten, die bekannten Hetzer, Lügner und Leugner: Henryk M. Broder, Michael Wolffsohn, Chajim Noll, die diversen Antisemitismusbeauftragten, die das vom Beruf aus müssen und die diversen jüdischen pseudo Politiker, die sich nicht um ihre Aufgabe kümmern, sondern sich berufen fühlen, Weltpolitik zu machen, wie Josef Schuster, Charlotte Knobloch und andere. Weiterlesen