Stadt Oldenburg unterliegt vorm Verwaltungsgericht gegen BDS-Veranstaltung

Die zionistisch-jüdische Israellobby in Form der deutsch-israelischen Gesellschaften und anderer jüdischer Pressuregroups tuen alles, um das Recht auf Meinungsfreiheit in Deutschland zugunsten Israels einzuschränken. Die zivil-gesellschaftliche weltweite Bewegung BDS, die einen friedlichen Wandel des israelischen Besatzungsregimes in Palästina anstrebt, wird von den zionistischen Lobbyverbänden als „antisemitisch“ geziehen.

Diese absurde Behauptung ist Teil einer Verleumdungskampagne, der sich auch israelische und jüdische Intellektuelle weltweit ausgesetzt sehen. Ihnen wird seitens dieser Lobby vorgeworfen, „Antisemiten“ oder „jüdische Selbsthasser“ zu sein, weil sie das brutale israelische Besatzungsregime kritisieren oder die BDS-Bewegung mit Wohlwollen betrachten. Der jüngste Fall einer solchen Verleumdungskampagne ereignete sich in Oldenburg, wie Christoph Kiefer in der NWZ Oline berichtete.

von Christoph Kiefer

Die Verwaltung hatte die Versammlung der Initiative zunächst zugelassen, das aber zurückgenommen – aus Sorge vor Ausschreitungen, hieß es. Das Gericht bewertete das nun als Eingriff in die Versammlungs- und Meinungsfreiheit. >>>

 

von Christoph Kiefer

BDS kündigt weitere Auftritte in Oldenburg an

Nach dem Erfolg vor Gericht freut BDS-Koordinator Christoph Glanz sich, dass „der Weg ins PFL endlich offen steht“. Viele Oldenburger wollten sich über BDS informieren, sagt Glanz. >>>

79 Prozent der Rechtsextremen in Israel glauben, dass Juden das auserwählte Volk sind. Allen Ernstes?

Während der Glaube an Gott eine Privatangelegenheit ist, bestimmt der Glaube an ein auserwähltes Volk die Grundlinien der Politik, die das Verhalten Israels weitgehend erklären. Wenn Israelis sagen, dass sie das auserwählte Volk seien, offenbart das ihre Psychose.

von Gideon Levy

Ich würde mich gern mit Vertretern dieser absoluten, entscheidenden, arroganten und herablassenden Mehrheit treffen, die sich in einer kürzlich durchgeführten Haaretz-Umfrage widerspiegelt, und sie fragen: Ist das wirklich euer Ernst? Wie seid ihr darauf gekommen? … Seid ihr, die absolute Mehrheit, so sicher, dass wir die Auserwählten, die Besten, dass wir die Champions sind, allen anderen haushoch überlegen?

Wie seid ihr zu diesem Schluss gekommen? Ich möchte euch fragen, liebe Mehrheit: Auf welcher Grundlage seid ihr überzeugt, dass wir das auserwählte Volk sind, dass wir alles besser wissen als alle anderen Nationen, dass uns mehr zusteht als allen anderen, dass was für sie gilt, keineswegs für uns gilt, weil wir überlegen sind.  Weiterlesen

Israel ist zu stark

Wenn Israel schwächer wäre, würde es härter arbeiten, um in der Region akzeptiert zu werden. Wenn es weniger stark wäre, hätte Israel den Fluch der Besatzung längst beenden müssen.

von Gideon Levy

Am Ende, nach Abzug aller anderen Übel, stellen wir fest, dass das Schlimmste von allem, die Mutter aller Katastrophen, darin besteht, dass Israel zu stark ist. Wenn es nicht so stark – zu stark – wäre, wäre es gerechter. Wenn es nicht das tun könnte, was es wollte, wäre sein Verhalten moralischer und rücksichtsvoller. Ein großer Teil seiner Verbrechen und Launen kommt von seiner Machttrunkenheit. Ein guter Teil dessen, was es tut, ergibt sich aus der Tatsache, dass es dazu schlicht in der Lage ist. Es kann der ganzen Welt eine lange Nase machen, das Völkerrecht ignorieren, ein anderes Volk seit Generationen gewaltsam kontrollieren, die Souveränität seiner Nachbarn verletzen, so tun, als wäre es das Ein und Alles, nur weil es die Macht dazu hat.

Wie jedes andere Land muss auch Israel stark sein. Schwäche könnte in der Tat zu seiner Zerstörung führen, wie den Israelis unentwegt vom Tag ihrer Geburt an beigebracht wird. Aber zu viel Macht hat es ruiniert und ihm Schaden einer anderen Art zugefügt. Es ist nicht seine Schwäche, wie es sich selbst beschreibt – umgeben von Feinden, die nur versuchen, es zu zerstören, der kleine David gegen Goliath -, die seinen Charakter geprägt hat. Es ist der Überfluss an Macht, den es angesammelt hat, der es mehr als alles andere geprägt hat. Wenn Israel schwächer wäre, würde es härter arbeiten, um in der Region akzeptiert zu werden. Wenn es weniger stark wäre, hätte Israel den Fluch der Besatzung längst beendet.  Weiterlesen

Eine Hetzjagd hat es nicht gegeben

Auch der rechtsradikale Welt-Mitarbeiter und Berufszionist Henryk M. Broder ist der Meinung, dass in Chemnitz alles „normal“ war und niemand gehetzt und verfolgt wurde. Immerhin ist die Szene, die man in den Nachrichten sehen konnte, nur 20 Sekunden lang und das reicht Broder offensichtlich, um zu behaupten, es habe keine Hetzjagd gegeben. Er beruft sich, wie im Folgenden zu lesen ist, auf den Politologen Werner Patzelt, der offensichtlich auch nur diese 20 Sekunden gesehen hat:

nun bin ich über einen beitrag des politologen Werner Patzelt gestolpert, der eine vielzahl von berichten über chemnitz ausgewertet hat. sein resümee: „Jene ‚Hetzjagden‘, bei denen sich – so der anfangs letzter Woche allenthalben verbreitete Eindruck – sehr viele von denen, die in Chemnitz demonstrierten, auch noch ans Fangen und Verprügeln von Migranten machen wollten, hat es so nicht gegeben.“  Weiterlesen

Gott schütze uns vor unseren Freunden: den Antisemitismusbeauftragten und den Philosemiten

Politiker verletzen demokratische Grundsätze, sie kümmern sich nicht mehr um das Grundgesetz, in dem explizit die Meinungsfreiheit geschützt und garantiert wird. Es wird von „antisemitischer Israelkritik“ gesprochen, dabei ist mir Kritik an der völkerrechtswidrigen Politik des Staates Israel zwar bekannt, nicht aber eine antisemitische Kritik. Man ist leider auch und besonders in der Politik sehr schnell und leichtfertig mit einer solchen Diffamierung bei der Hand und sorgt damit für eine inflationäre Abnutzung des Begriffs, so dass kaum jemand ihn noch ernst nimmt. Um nicht missverstanden zu werden, und um Vorwürfen, ich würde den Antisemitismus bagatellisieren, gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, möchte ich betonen, dass ich mir durchaus bewusst bin, dass es noch Reste von echtem Antisemitismus in Deutschland gibt, nämlich da, wo es um Judenhass geht, um Hass gegen Juden, nur weil sie Juden sind. Solcher Hass ist mir bei der Kritik an Israels Politik noch nie begegnet, und wenn es ihn geben sollte, dann ist er so marginal, dass man ihn zwar beachten sollte, ihn aber nicht fürchten muss.

In Amtsstuben der Republik, in Landes- und Stadtparlamenten und den verschiedensten Presseorganen, von der taz bis zur WELT, wird die Evangelische Akademie von Philosemiten und Freunden Israels als antisemitisch verleumdet und eine kritische Tagung, bei der es um Dialog und Verständnis ging, als ein „Happening der Israelkritiker“ diffamiert.  Weiterlesen

„Wann ist Kritik an Israel antisemitisch?“

von Judith Bernstein (Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe)

Ich bin als Tochter deutscher Eltern, die 1935 aus Deutschland fliehen mussten, in Jerusalem geboren und aufgewachsen. Meine Eltern waren weder religiös noch  Zionisten, und bestimmt kamen sie nicht mit der Absicht an, die Araber – wie man damals sagte – zu vertreiben. Vielmehr mussten sie aus Deutschland fliehen, um ihr Leben zu retten. Meine Großeltern sind in Erfurt geblieben und gehörten zu den letzten Juden, die 1943 von dort nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden. Auch wenn wir Kinder – und vor allem natürlich die Eltern – von dieser Geschichte geprägt waren, so spielte sie nach der Gründung Israels keine so große Rolle, denn man war mit dem Aufbau des jungen Staates beschäftigt. Meine Eltern fanden in Palästina einen Zufluchtsort. Doch gleichzeitig wissen wir, dass dadurch auch neues Unrecht entstand. Es waren aber gerade deutschsprachige Juden wie Martin Buber, Hans Kohn, Georg Landauer, Ernst Simon, Gershom Scholem, Robert Weltsch und eben auch Menschen wie meine Eltern und ihre Freunde, die sich durchaus ein Zusammenleben mit den Palästinensern vorstellen konnten, denn – wie sie sagten und es ihnen auch klar war – waren sie ja die Spätgekommenen.

Ich bin ohne Hass auf Araber aufgewachsen und hatte das Glück, einige von ihnen – vor allem christliche Palästinenser – durch das Sportgeschäft meiner Eltern in Jerusalem kennenzulernen. Das hat mich geprägt. Allerdings gab es im Alltag keine Kontakte zu Palästinensern, sie waren im Bewusstsein der Israelis einfach nicht vorhanden. Erst nach dem Sechstagekrieg konnte man sie nicht mehr ignorieren. Es war eine Zeit der nationalreligiösen Euphorie, und so interessierte sich keiner für die Bevölkerung auf der anderen Seite. Nach und nach wurde uns aber bewusst, was Besatzung bedeutet – Unterdrückung, Demütigung und Schikane.  Weiterlesen

In Memoriam Uri Avnery

In meiner Kindheit gab es für mich drei israelische Medienstars, die ich bewunderte. So wie mein Großvater, der Goethe, Schiller und Heine in der Synagoge in Galizien heimlich unter dem Gebetbuch las, so las ich deren Bücher und Artikel versteckt unter der Lektüre, die mein Vater mir verordnet hat. Bei meinem Vater begann Literatur erst mit Thomas Mann und so waren ihm Namen wie Igal Mosinsohn, Dan Ben Amotz und Uri Avnery kaum geläufig oder zumindest nicht nach seinem Geschmack. Alle drei waren miteinander befreundet und saßen regelmäßig jeden Freitag im berühmten Cafe „Kassit“ auf der Disengoff in Tel Aviv und ließen sich von den Fans bewundern, darunter auch mich. Ich hatte später die Ehre alle drei kennenzulernen. Igal Mosinsohn, dem Erfinder der legendären Buchreihe „Chasamba“ traf ich einmal auf einer Buchmesse und stellte fest, dass er auch ernsthafte Bücher schrieb. Dan Ben Amotz habe ich kennengelernt während meines Aufenthalts in der israelischen Armee. Ich verschlang sein Buch „Erinnern und Vergessen“, weil es fast meine eigene Geschichte in Deutschland beschrieb. Ich erwarb die Rechte für Deutschland und sorgte dafür, dass es im Verlag meines Vaters erschienen ist. Später wurden wir Freunde und er besuchte mich in Deutschland und ich ihn in Jaffo. Leider sind Igal und Dan schon längst tot.

Nun ist auch Uri Avnery gestorben. Uri lernte ich später kennen, vor etwa 30 Jahren, als ich meine Zeitschrift SEMIT startete und er uns damals, in den1980er Jahren, einen vernichtenden Artikel über Ralph Giordanos Buch „Israel, um Himmels willen, Israel“ schrieb, in dem er Giordano vorgeworfen hat, dass er Israel durch eine rosarote Brille sieht. Seitdem sind wir in Kontakt geblieben bis zu seinem Tod. Und nun schreibe ich an seinen Nachruf.  Weiterlesen

„How Israel Spies on US Citizens“

Dieser Artikel zeigt, wie mächtig und niederträchtig die zionistische Lobby arbeitet. Ihre Methoden, mit denen sie Kritiker des zionistischen Besatzungsregimes und Befürworter der BDS-Bewegung nicht nur mundtot, sondern existentiell vernichten will, zeigen, mit welchem Regime man es in Israel und seinen Ablegern in den USA, Europa sowie in Deutschland zu tun hat. Der Beitrag von Alain Gresh sollte jeden in Deutschland wachrütteln und die politische Klasse veranlassen, der zionistischen Lobby genauer auf die Finger zu schauen bzw. zu hauen. Ein besonders lesens- und empfehlenswerter Artikel von Alain Gresh.

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by  Alain Gresh

A never-shown Al Jazeera documentary on the pro-Israel lobby in the United States reveals possibly illegal Israeli spying on American citizens and the lobby’s fear of a changing political mood.

An investigative documentary by Qatari broadcaster Al Jazeera scheduled for broadcast earlier this year was expected to cause a sensation. Its four 50-minute episodes centered on the young and personable James Anthony Kleinfeld, British, Jewish, an Oxford graduate who speaks six languages, including Dutch and Yiddish, and is well-informed about Middle East conflicts—seemingly a natural fit for a Western foreign ministry or a major think tank. Continue reading>>>

 

Die Linke sendet zu Israel ein falsches Signal

Wir sind entsetzt über den Beitrag der Fraktion DIE LINKE zum Gedenken an den 70. Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Die gemeinsame Erklärung mit der Fraktion der GRÜNEN „70 Jahre Staat Israel“ ist zusammen mit dem Besuch des Co-Vorsitzenden Dietmar Bartsch in einem Kibbuz nahe des Gazastreifens, um an einer Baumpflanzung des Jüdischen Nationalfonds teilzunehmen, ein vollkommen falsches, ja kontraproduktives Zeichen für einen möglichen Frieden zwischen Israel und Palästina. Beim Lesen der Erklärung hat man den Eindruck, dass diese in Jerusalem vom Hasbara-Ministerium verfasst worden ist. Der Text ist unerträglich verlogen und propagandistisch. Ich frage mich, ob es wirklich niemanden in der Partei gegeben hat, der das verhindern konnte.